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Ennui und Übermut: Die Stilikonen der Nouvelle Vague

Jean Seberg in „Bonjour Tristesse“ .
Jean Seberg in „Bonjour Tristesse“ .WHEEL PRODUCTIONS / Mary Evans / (WHEEL PRODUCTIONS)
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Aparter blonder Kurzhaarschnitt, Zigarettenhose, flache Schuhe, Boyfriend-Shirt und französisch anmutende Nonchalance – damit wurde die US-amerikanische Schauspielerin Jean Seberg in den 1960ern zur Stilikone der Nouvelle Vague.

Die Nouvelle Vague hielt wie keine andere Bewegung das Lebensgefühl der französischen Jugend fest, ihre Filme sind eine Hommage an urbane Lebenswelten und sorglose Lässigkeit „très parisienne“. Kaum jemand verkörperte den jugendlichen Übermut sowie urbanen Chic bei gleichzeitigem Ennui so gut wie Jean Seberg in „Bonjour Tristesse“ und „Außer Atem“.

Das Schlagwort „la Nouvelle Vague arrive“, das ursprünglich die neue Jugend der späten 50er angekündigt hatte, wurde zum Synonym für die Filme von Truffaut, Godard, Chabrol, Rivette und Rohmer. Diese schufen mit Stars wie Jean Seberg und Jean-Paul Belmondo Kultfiguren, die zu Stilikonen avancierten. Belmondo mit seiner obligatorisch an der Unterlippe klebenden Zigarette, die Hände in den Hosentaschen, den Gangsterhut in der Stirn. Seberg dagegen von androgyner Weiblichkeit mit melancholischer Naivität und Matrosenshirt-Charme. Wie keine andere personifizierte sie die Bewegung. Mit ihrer erfrischenden Natürlichkeit wurde die 1938 geborene US-Amerikanerin zum It-Girl des französischen Films. Denn „Mädchen zu zeigen, wie wir sie lieben, und Burschen, wie sie uns täglich begegnen“, und „das Leben dort zu filmen, wo es ist“, war das filmische Credo der Nouvelle Vague.

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