Quergeschrieben

Virologen und Mathematiker sind keine allwissenden Problemlöser

Die Politik will sich die Wissenschaft dienstbar machen, ohne deren Grundsätze zu beachten. Das muss zwangsläufig schiefgehen.

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Seit einiger Zeit hat die Wissenschaft Hochkonjunktur. Virologen, Immunologen und Mathematiker sind die Stars unserer Tage. Nicht nur die Öffentlichkeit hängt an ihren Lippen, auch die Politiker. „Evidenzbasierte Politik“ heißt das neue Schlagwort. Es ist ein Erfolg für die Wissenschaft, wenn ihr Wert erkannt und anerkannt wird und wenn plötzlich Forschungsgelder sprudeln. Und es ist positiv, wenn Politiker ihre Entscheidungen auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützen wollen und nicht nur auf Meinungsumfragen.

In den vergangenen Wochen ist jedoch überdeutlich geworden, dass Wissenschaft und Politik letztlich nicht zusammengehen und zwei völlig verschiedene Welten sind. Und wie fatal es enden kann, wenn sich Politik Wissenschaft dienstbar macht. Besonders deutlich wurde dies, als zu Beginn der Corona-Epidemie in Österreich einige Mathematiker im Auftrag der Regierung Modellrechnungen über die Ausbreitung des Virus und die zu erwartenden Todesfälle anstellten. Die Politik machte daraus eine klare Botschaft: Es werde in Österreich 100.000 Tote geben, wenn nicht drastische Maßnahmen ergriffen würden, warnte der Kanzler.

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