Spiegelschrift

Politik im Sandkasten: Und wann ein großer Wurf?

(c) Peter Kufner
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Zahlennebel. Noch immer gibt das Virus den Takt vor. Für den Umstieg in den nicht medizinischen Alltag fehlen Kraft und eine große Idee.

Bei der täglichen Lektüre der „Presse“, die von vorn bis hinten voll mit Corona-Impressionen ist, warte ich immer ungeduldiger auf die Wiederbelebung der Politik. An einem Sonntag glaube ich, es sei so weit, weil schon im großen Leitartikel die Aufforderung zu einer „Gegenposition zur kollektiven Schuldenorgie“ gestellt wird, die man als Politik nur temporär zulassen dürfe (17.5.). Auf den nächsten Seiten wird sogar ein „moderner, ideologisch wendiger“ Bundeskanzler Sebastian Kurz vorgestellt, der sich als Chef einer türkisen „Chamäleonpartei“ entfalte.

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Dann reißt sich noch eine gemischte Opposition zusammen, erhebt bissige Vorwürfe mit mattem Inhalt gegen die Regierung, sodass nur Brösel übrig bleiben. Denn die künstliche Aufregung darüber, dass im Kleinwalsertal zu große Menschengruppen mit zu wenigen Gesichtstüchern den Ehrengast Kurz begrüßen wollten, entspricht dem Niveau der Schredder-Affäre vor einem Jahr. Und überhaupt, wenn die SPÖ eine soziale Staatsspende nach der anderen in riesigen Summen fordert und SP-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner in der „Pressestunde“ nach mehreren Fragen, woher das Geld dafür kommen könnte, antwortet, dass jetzt noch ein großes Konjunkturpaket nötig wäre, so steht fest: In Österreich ist der klassische Staatssozialismus in Stein gemeißelt.

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