Leitartikel

Es muss sich nicht viel ändern, damit nicht alles beim Alten bleibt

Angela Merkel bei der Befragung der Bundesregierung bei der 169. Sitzung des Deutschen Bundestagim Reichstagsgebäde am 1.7.
Angela Merkel bei der Befragung der Bundesregierung bei der 169. Sitzung des Deutschen Bundestagim Reichstagsgebäde am 1.7. Jens Krick via www.imago-images.de
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Der Erfolg des deutschen EU-Vorsitzes wird sich nicht an Coronahilfsgeldern messen lassen, sondern daran, ob die EU ihre Reformmüdigkeit überwindet.

Die alte Sentenz von Giuseppe Lampedusa „Es muss sich alles ändern, damit alles beim Alten bleibt“ war selten so oft zu hören wie dieser Tage. Zwei große Krisen hat Angela Merkel bereits durchstanden: den Beinahe-Zusammenbruch der Eurozone 2010/2011 und die Ankunft von Migranten und Flüchtlingen an den Außengrenzen der EU 2015/2016. Nun übernimmt sie den Vorsitz der Europäischen Union inmitten der dritten und existenziellsten Krise ihrer langen Amtszeit als Deutschlands Kanzlerin.

Das Coronavirus ist nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit der Europäer, es gefährdet auch den Fortbestand der Union selbst. Die Folgen der Pandemie werden die Abstände zwischen den EU-Mitgliedern derart vergrößern, dass im allerschlimmsten Fall das Bindegewebe des Binnenmarkts reißt. Auf Bundesdeutsch ausgedrückt: Diesmal geht es um die Wurst. Der Ruf nach einem Befreiungsschlag in drei- bis vierstelliger Milliardenhöhe wird immer lauter – in der Hoffnung, nach der Krise werde man zum Status quo ante zurückkehren können.

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