Rezension

„Mondbeben“, magisch: Der neue Roman von Ludwig Fels

Stets mit randständigen Existenzen beschäftigt: Ludwig Fels, geboren in Treuchtlingen (Franken), seit 1983 in Wien.
Stets mit randständigen Existenzen beschäftigt: Ludwig Fels, geboren in Treuchtlingen (Franken), seit 1983 in Wien.Aleksandra Pawloff / picturedesk
  • Drucken

Eine arg gescheiterte Suche nach dem Paradies steht im Mittelpunkt des Romans „Mondbeben“: Ludwig Fels, aus Franken gebürtiger Wahlwiener, erzählt lyrisch, trunken von Bildern, in einer Sprache ohnegleichen. Eine dringliche Empfehlung.

Es gibt Bücher, die eignen sich für eine wohlig entspannte Lektüre am Abend oder im Urlaub. Und es gibt Bücher, die schmerzhafte Erfahrungen deutlich machen und die Leser mit der Nase auf schwärende Konflikte stoßen. Auch wenn es zwischen diesen Polen eine Menge von Abstufungen gibt: Der Roman „Mondbeben“ gehört eindeutig zur Kategorie der wirklich schmerzhaften Lektüren.

Ludwig Fels hat sich immer in irgendeiner Weise mit randständigen Existenzen und den Brüchen der Gesellschaft beschäftigt. Das tut er auch in seinem neuesten Roman, der wahrlich keine Wohlfühllektüre, aber ein bewegender und in vielerlei Hinsicht wichtiger Roman ist. Fels erzählt eine Geschichte, die die Brutalität des Lebens, die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich und die Unmöglichkeit einer positiven Utopie wie selbstverständlich voraussetzt. José Saramagos „Stadt der Blinden“ oder J. M. Coetzees „Schande“ können einem dazu einfallen, sie gehören in ähnlicher Weise zu diesen völlig illusionslosen Romanen, um nur zwei von vielen berühmteren Beispielen zu nennen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.