Familie: Kärnten führt Elternführerschein ein

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Immer mehr Eltern sind mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert. Experten fordern dringend mehr Ressourcen für die Jugendwohlfahrt. Kärnten bietet Eltern einen Kurs an - freiwillig und sogar bezahlt.

Immer mehr Eltern schaffen es nicht, ihre Kinder zu versorgen. Das geht aus dem Jugendwohlfahrtsbericht für das Jahr 2009 hervor. Experten fordern dringend mehr Geld und Personal für Jugendwohlfahrts-Einrichtungen. Das Land Kärnten unternimmt einen Vorstoß der anderen Art: Ab Herbst soll es einen sogenannten Elternführerschein geben.

Wie das Ö1-Mittagsjournal berichtet, soll der Elternführerschein freiwillig sein. Wer sich als werdende Mutter oder werdender Vater fortbildet, bekommt sogar Geld, nämlich 75 Euro für die Absolvierung eines 20 Stunden-Kurses. Die Inhalte: Wie gehe ich richtig mit meinem Kind um, worauf muss ich achten, Eltern sollen dort erziehen lernen.

Experten: Kinder ambulant betreuen

Experten fordern indessen, die Mittel für Jugendwohlfahrts-Einrichtungen zu erhöhen. Immer öfter würden Kinder den Eltern weggenommen, so die Vorsitzende der Familienrichter Doris Täubel-Weinreich. 11.000 lebten im vergangenen Jahr bei Pflegeeltern, in Heimen oder in Kinderdörfern.

Das könnte man oft vermeiden: Die Jugendwohlfahrt müsse versuchen, die Kinder und ihre Familien zuhause, also ambulant zu betreuen, so die Familienrichterin. Doch für eine adäquate Betreuung fehlen Geld und Personal. Die Kinder- und Jugendanwältin Monika Pinterits fordert Beratungsstellen, an die sich überforderte Eltern wenden können, ohne Angst zu haben, dass ihnen das Kind weggenommen werde.

Die Reform des Jugendwohlfahrtsgesetzes liegt schon seit Monaten auf Eis. Laut Staatssekretärin Christine Marek (ÖVP) blockieren die Länder. Die wiederum fordern mehr Geld vom Bund, um die zusätzlich vorgesehenen Leistungen auch finanzieren zu können.

(Red.)

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