Mehr Würde für den Sekt

Noch von Hand gerüttelt wird der Sekt des Weinguts Bründlmayer im niederösterreichischen Langenlois.
Noch von Hand gerüttelt wird der Sekt des Weinguts Bründlmayer im niederösterreichischen Langenlois.(c) Philipp Kreidl
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Willi Bründlmayer leistete in vielerlei Hinsicht Pionierarbeit – auch als Bauherr. Das neue Sekt-Rüttelhaus des Weinguts Bründlmayer in Langenlois etabliert einen neuen Bautypus und nimmt zugleich historische Bauelemente auf.

Die Weinkellerei Bründlmayer baut auf dem historischen Keller der Vorfahren auf. Ein Rundgang durch den Betrieb in Langenlois ist eine Zeitreise durch die Geschichte und ein Lehrstück zur Tradition des landwirtschaftlichen Weiterbauens. Ökonomisch, funktionell und im Einklang mit der Landschaft. Das ist bei den heutigen Produktionsmethoden und Betriebsgrößen gar nicht so einfach. Für die temperaturkontrollierte Gärung in Stahltanks, die Reifung, Flaschenabfüllung, Lagerung und Vertriebslogistik sind die alten Presshäuser und Kellerröhren längst nicht mehr geeignet. Nachdem Willi Bründlmayer in den 1980er-Jahren den elterlichen Betrieb übernommen hatte, entschied er sich, auf ökologische Bewirtschaftung zu setzen. Ein Schritt, der damals ebenso wenig selbstverständlich war, wie einen Architekten für die Erweiterung des Weinguts zu engagieren.

Freund Helmut Hempel, der für Bründlmayer schon das Wohnhaus als passives Solarhaus plante, zeichnet für den Pionierbau der neuen österreichischen Weinarchitektur verantwortlich. Ein schlichtes weiß verputztes Presshaus, das unter Ausnutzung der Schwerkraft die schonende Verarbeitung der Trauben gestattete. Zeitgleich begann Bründlmayer 1989 Sekt nach traditioneller Methode, in aufwendiger Flaschengärung, herzustellen und stieß damit den Boom der heimischen Winzersekte an. Der zunehmende Erfolg und das Wachsen des Betriebes bedingten 2012 weitere Baumaßnahmen, erneut mit Hempel. Adlerschwingen gleich überspannt seither ein mächtiges Flugdach die Produktionsstätten, doch trotz großer Kubatur ist klar: Hier ging es nicht darum, einen Signalbau für einen Paradewinzer, sondern ideale Produktionsbedingungen zu schaffen und bestmöglich den Einklang mit Umgebung und Natur zu finden.

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