Gastkommentar

So viel zerschlagene Hoffnung

Die Folgen von Covid-19 führen in Brasilien zu einer der schwersten politischen Krisen und spalten das Land.

Wer die „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill gesehen hat, zieht vielleicht eine Parallele zwischen der Weimarer Republik im Deutschland der 1920er-Jahre und der heutigen brasilianischen Demokratie: beide zerbrechlich und von Rebellengruppen dominiert. Seit Jahrzehnten wird die Gesellschaft immer wieder durch Wahlen enttäuscht. Es gibt nichts Schlimmeres als Hoffnungslosigkeit, um Radikalen und Opportunisten jeglicher Ideologie Raum zu geben. Seit Gründung der brasilianischen Republik vor 130 Jahren hatten wir ironischerweise am wenigsten republikanische Machthaber. Enttäuschungen mit selbst ernannten „Rettern der Nation“ gab es allerdings in Folge: Getúlio Vargas; Jânio Quadros; Fernando Collor de Mello und Luís Inácio Lula da Silva.

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So viel zerschlagene Hoffnung. Die stets versprochenen Reformen wurden immer wieder aufgeschoben. Die ehrenhaften Erwartungen haben sich nie restlos erfüllt. Was hatten wir dann? Korruption, schlechtes Management, Vetternwirtschaft, politische und soziale Unsicherheit. Viele Probleme, die jede Entwicklung beeinträchtigt haben.

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