Europa League

Lask verabschiedet sich mit Traumtor aus Europa

Philipp Wiesinger of Lask Linz celebrates scoring the first goal during the UEFA Europa League match at Old Trafford, M
Philipp Wiesinger of Lask Linz celebrates scoring the first goal during the UEFA Europa League match at Old Trafford, M(c) imago images/Sportimage (Andrew Yates via www.imago-images.de)
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Der Lask verlor das Achtelfinal-Rückspiel bei Manchester United 1:2, zeigte aber eine gute Leistung und einen sehenswerten Treffer von Philipp Wiesinger. Auch für Oliver Glasners Wolfsburger war Endstation.

Die Voraussetzungen waren aus vielerlei Hinsicht ungewohnt. Zum einen traf der Lask im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League mit Manchester United auf einen Verein, der normalerweise eine Stufe höher in der Champions League anzutreffen ist. Die „Red Devils“, die bereits das Hinspiel auf der Linzer Gugl mit 5:0 für sich entscheiden konnten, waren bärenstark aus der Zwangspause der Premier League zurückgekommen, blieben nach dem Neustart ungeschlagen und holten den dritten Tabellenplatz. Ganz anders bekanntlich die Linzer, die nach dem Corona-Skandal nicht zur Form fanden und auf Rang vier zurück fielen.

Ungewohnt war auch die Atmosphäre im Stadion. Die Schweigeminute vor Spielbeginn – in Gedenken an die Opfer der globalen Pandemie – machte ihrem Namen alle Ehre, die sonst gut gefüllten Ränge des Old Trafford in Manchester blieben leer. Die fast 75.000 Plätze des Stadions mussten leer bleiben, das Mutterland des Fußballs ist auch jenes mit den meisten Corona-Todesopfern in Europa. Unter den höchsten Sicherheitsbestimmungen rollte der Ball mit Anpfiff auch auf europäischer Ebene wieder.

Trotz kurzer Vorbereitung auf Betriebstemperatur

Noch nie war es einer Mannschaft im Europacup gelungen, ein 5:0 aus dem Hinspiel zu drehen, dementsprechend niedrig waren die Erwartungen an die Linzer. Vielmehr ging es für den Lask darum, sich auf der großen Bühne noch einmal zu behaupten. Dieses Versprechen wurde eingehalten, die Mannschaft von Thalhammer startete voller Elan mit massivem Pressing, auch die erste nennenswerte Chance gehörte dem Lask. Andrés Andrade stieg nach einem Eckball am höchsten, sein Kopfball touchierte die Latte (10.). Den Nachschutz setzte Philipp Wiesinger knapp rechts am Tor vorbei.

Manchester United spielte sich regelmäßig an den Flügeln durch und kam öfter in Strafraumnähe, ein gefährlicher Abschluss sollte sich jedoch nicht ausgehen. Bei Eckbällen war Harry Maguire stets präsent, das Tor von Alexander Schlager sollte jedoch sauber bleiben. Auf der Gegenseite war es Marko Raguz, der mit einem Kopfball und einem strammen Flachschuss am Tor des etatmäßigen Ersatztorwartes Segio Romero anklopfte. Insgesamt ließen sich die Linzer die fehlende Routine, sie befanden sich erst seit zwölf Tagen im Training, nicht anmerken.

Wiesingers Schuss ins Kreuzeck

Die zweite Halbzeit startete für den Lask mit einer Schrecksekunde, nach einem Querpass von Williams rutschten Lingard und James in aussichtsreicher Position knapp vorbei. Quasi im Gegenzug machten sich die Linzer aber mit einem Traumtor bemerkbar. Nach einem abgewehrten Eckball nahm sich Philipp Wiesinger aus halblinker Position vor dem Strafraum ein Herz und zirkelte das Leder in die rechte obere Ecke (55.). Mit der Führung belohnte sich der Lask für seine starke, kämpferische Leistung.

Ebenso schnell schlug aber auch der Platzhirsch zurück. Jesse Lingard stürmte los und ließ Alexander Schlager im Tor der Linzer keine Chance (57.). Das Abseits wurde dabei vom Torschützen Wiesinger aufgehoben. In der letzten halben Stunde begannen die routinierten Engländer, das Tempo zu verschärfen. Neben weiteren jungen Nachwuchshoffnungen der „Red Devils“ bekam auch Weltmeister Paul Pogba noch Spielminuten. Zwingende Abschlüsse blieben aber zunächst auf beiden Seiten aus, der Lask ließ sich nicht unterkriegen.

Umso bitterer für die aufopferungsvoll kämpfenden Linzer war der Todesstoß zum 2:1 durch den vier Minuten zuvor eingewechselten Anthony Martial in der 88. Minute. Eine schöne Kombination des Torschützen mit Juan Mata hebelte die Abwehr der Gäste aus, das Tor sorgte für die bittere Niederlage des letzten österreichischen Vertreters in der Europa League. Marko Raguz gelang der Ausgleich in der Nachspielzeit nicht mehr, der Pfiff des griechischen Schiedsrichters beendete das europäische Abenteuer der Linzer. Trotz allem ein versöhnlicher Abschluss für den Lask nach einer Saison mit Höhen - und Tiefen.

Wolfsburg raus, FC Kopenhagen überrascht

Für Manchester United geht es nun weiter in das Finalturnier des Bewerbs, das in Nordrheinwestfalen über die Bühne geht. Nicht mit dabei ist Wolfsburg. Die Mannschaft von Oliver Glasner verlor das Rückspiel beim ukrainischen Meister Schachtjor Donezk 0:3 (Hinspiel 1:2), Xaver Schlager spielte im Mittelfeld durch. Überraschend durchgesetzt hat sich der FC Kopenhagen, der Istanbul Basaksehir 3:0 schlug und damit ein 0:1 aus dem Hinspiel drehte. Inter gewann das Entscheidungsspiel gegen Getafe 2:0.

Bereits kommende Woche, am 10. und 11. August, stehen die Viertelfinalspiele an, das Finale findet am 21. August in Köln statt.

(est)

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