Gastkommentar

Die Wiener Moderne braucht mehr Raum!

"Klimt-Regenschirme sind kein feministischer Zugang zur Wiener Moderne?"
"Klimt-Regenschirme sind kein feministischer Zugang zur Wiener Moderne?"Peter Kufner
  • Drucken

In der Debatte um einen Lehrstuhl für österreichische Kunstgeschichte mit Fokus auf die Wiener Moderne scheinen sich Befürworter und Gegner absichtsvoll misszuverstehen.

Vor drei Jahren wurde von der Österreichischen Galerie Belvedere eine wissenschaftliche Position ausgeschrieben: Gesucht wurde eine Kuratorin oder ein Kurator mit Expertise für die Kunst der Wiener Moderne, besser bekannt als „Wien um 1900“. Ich rechnete mit einer Fülle an Bewerbungen – was sich als naiv herausstellen sollte. Tatsächlich blieb die Zahl an einer Hand abzählbar, eingerechnet solche, die das geforderte Wissen gar nicht erst vorzuspiegeln versuchten.

Wir schätzten uns schließlich glücklich, mit Franz Smola einen ausgewiesenen Fachmann ans Belvedere zurückzuholen, der zwischenzeitlich das Leopold-Museum geleitet hatte. So ist zumindest für das Belvedere die wissenschaftliche Welt wieder in Ordnung. Beunruhigend bleibt die Erfahrung trotzdem.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

Als die Moderne Galerie 1903 im Unteren Belvedere eröffnete, wurde damit die Forderung einer starken Künstlerschaft erfüllt, die neben dem 1891 eingerichteten Kunsthistorischen Museum ein solches für zeitgenössische Kunst verlangte. Vermutlich in erster Linie, um das eigene Schaffen museal präsentiert und gesichert zu sehen – wer würde es den Künstlerinnen und Künstlern verdenken.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.