Tour de France

Wind, Stürze und ein positiver Tour-Chef

Auf der 10. Etappe
Auf der 10. EtappeAPA/AFP/MARCO BERTORELLO
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Der Ire Sam Bennett sprintete auf der 10. Etappe zum Sieg, Primož Roglič behauptete Gelb. Bei der ersten Testreihe gab es keinen positiven Fahrer, mit Renndirektor Christian Prudhomme aber einen prominenten Corona-Fall.

Saint-Martin-de-Ré/Wien. Das erste große Aufatmen gab es bei der Tour de France schon vor dem Start der 10. Etappe am Dienstag: Alle Fahrer der 22 Rennställe waren negativ auf Corona getestet worden und durften dementsprechend das Teilstück von Le Château-d'Oléron nach Saint-Martin-de-Ré (168,5 km) an der Atlantikküste in Angriff nehmen.

Nach den Anstiegen in den Pyrenäen war diese Flachetappe das Territorium der Sprinter, starke Windkanten und die vielen schmalen Altstadtgassen wurden jedoch zur Herausforderung. Es kam zu gleich mehreren Stürzen, unter anderem ging auch Tadej Pogačar, Etappensieger am Sonntag, zu Boden. Den Sieg sicherte sich im Massensprint der Ire Sam Bennett (Quickstep) vor Caleb Ewan (AUS/Lotto) und Peter Sagan (SVK/Bora).

Primož Roglič (Jumbo-Visma) umkurvte im Gelben Trikot die Gefahren erfolgreich und behauptete die Gesamtführung 21 Sekunden vor Titelverteidiger Egan Bernal (Ineos). Am Mittwoch (13.20 Uhr, live Eurosport) geht es mit dem nächsten Flachstück weiter.

Prudhomme in Quarantäne

Insgesamt 841 Corona-Tests wurden am Sonntag und Montag durchgeführt. Tour-Veranstalter ASO vermeldete sechs positive Fälle, der prominenteste davon ist Renndirektor Christian Prudhomme. Der 59-Jährige weist keine Symptome auf, wird sich aber nun in Quarantäne begeben. „Ich werde die Tour für acht Tage verlassen. Ich werde mich wie jeder französische Angestellte in so einem Fall verhalten“, sagte Prudhomme der Nachrichtenagentur AFP. Der Tour-Chef betonte, dass er keinen Kontakt zu den Fahrern gehabt und auch nicht der abgeschirmten Blase angehört habe.

Neben Prudhomme wurden ein ASO-Techniker und vier Betreuer bei den Rennställen Ineos-Grenadier, Mitchelton-Scott, Cofidis und AG2R-La Mondiale positiv getestet. Sie müssen die Blase verlassen und sich ebenfalls in Quarantäne begeben. Die Sorge vor den umfassenden Testungen am Ruhetag war groß gewesen, denn zwei bestätigte Fälle innerhalb eines Teams hätten den Tour-Ausschluss zur Folge.

Bei der diesjährigen Rundfahrt gelten strikte Regeln wie das Tragen von Masken im Bus, im Hotel und bei der Siegerehrung. Dazu wurden die Fahrer jeden Tag medizinisch überwacht und auf Symptome untersucht. Für Zuschauer gelten ebenfalls strenge Regeln, die allerdings im Zuge der ersten Etappen nicht von allen eingehalten wurden. Auch am Dienstag drängten sich die Fans am Straßenrand mancherorts dicht. Die Sorge einer Ansteckung wird also weiter mitfahren, die nächste Testreihe erfolgt am zweiten Ruhetag am 14. September.

(swi)

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