Gastkommentar

Wiener Moderne an der Universität: Zu tun gäbe es genug!

Das Foto zeigt das Gemälde "Bauerngarten" (1907) von Gustav Klimt bei einer Auktion von Sotheby's London im Jahr 2017.
Das Foto zeigt das Gemälde "Bauerngarten" (1907) von Gustav Klimt bei einer Auktion von Sotheby's London im Jahr 2017. APA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS
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Zur Diskussion über die Notwendigkeit eines Instituts für neuere österreichische Kulturgeschichte. Ein Beitrag von Ernst Ploil.

In der von Almuth Spiegler Anfang Juni in der „Presse“ ausgelösten Diskussion zur Schaffung eines Instituts für österreichische Kunstgeschichte in Wien haben sich zahlreiche Universitätslehrer und Museumsdirektoren zu Wort gemeldet, die alle eine intensivere Erforschung der nationalen Kunstgeschichte gefordert und die Schaffung einer dazu berufenen Einrichtung – eines Kompetenzzentrums oder eines Lehrstuhls an der Universität Wien – vorgeschlagen haben.

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Angesichts dieser Einmütigkeit muss man sich fragen, warum denn das Rektorat der Uni Wien beharrlich die Schaffung eines derart einstimmig geforderten Lehrstuhls/Studienzweigs verweigert hat. Die Antwort könnte in den üblichen Rechtfertigungen für behördliche Untätigkeit liegen: Es fehle an den notwendigen Mitteln; oder es fehle in Wahrheit an dem notwendigen Bedarf; eine Erklärung könnte auch in jenen Argumenten gefunden werden, die eine sich so nennende Initiative von Studierenden und Kulturschaffenden, namens Contemporary Matters, verfasst hat: Die Erforschung bloß nationaler Kunst sei chauvinistisch und nicht mehr zeitgemäß. Die regionale Kunstgeschichte dürfe sich nicht „als Aufbereitungsbecken des Handels verstehen oder sich bei möglichst gewinnbringenden Kunstwerken und Nachlässen anschmeicheln“.

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