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Übungen für zu Hause: Kniebeugen mit Besen und Büchern

Young woman practicing in a track and field stadium
Young woman practicing in a track and field stadiumGetty Images/Westend61
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Sport auf einem Quadratmeter und mit kaum Bewegung kann auch ganz schön anstrengend sein. Zum Beispiel, wenn man an der Technik der Kniebeuge feilen möchte.

Eines gleich vorweg: In der Krise braucht es keine Selbstoptimierung. Die Herausforderungen sind groß genug, niemand muss sich zusätzliche Ziele setzen. Das gilt auch für den Sport. Aber Bewegung kann helfen, mit Belastungen umzugehen. Auch wenn die Möglichkeiten jetzt wieder begrenzt werden. Wegen der niedrigeren Temperaturen, aber auch wegen der hohen Anzahl an Corona-Neuinfektionen. In den Sportstudios gibt es wieder mehr Regeln und weniger Platz.

Apropos: Ich habe während der Ausgangsbeschränkungen im März meinen Sport hauptsächlich auf einem Quadratmeter gemacht. Nicht grundsätzlich aus Platzmangel (das vielleicht auch).Sondern weil ich mich an die Kniebeuge herangewagt habe. Um die zu üben, braucht man nur eine Wand, eine Tür, einen Besenstiel und einen Stapel Bücher. Und – wohl am wichtigsten – eine gute Trainerin: Das Crossfit-Studio, das ich besuche, bot im Lockdown Programme an, um vier Wochen an Bewegungstechniken zu feilen. Die einen probten den Handstand, ich blieb lieber auf den Füßen.

Wobei mir recht schnell klar geworden ist, wie anstrengend es sein kann, auf einem Fleck zu stehen. Denn ein wichtiger Teil des Trainings waren die (Crossfitter lieben Anglizismen) „Slow squat therapy squats“. Man steht also vor einer Wand, die Hände über Kopf, und macht eine Kniebeuge – technisch so sauber wie möglich. Die Wand wird nicht berührt, der Stapel Bücher zeigt an, wie tief man in die Knie gehen soll. Das macht man dann sehr langsam. Und oft. Mit der Zeit sollten die Bücher weniger, die Kniebeugen also tiefer werden. Und je gerader die Haltung ist, desto näher kann man an die Wand rücken. Das geht übrigens auch vor der Kante einer (geöffneten) Tür. Und mit dem Besenstiel übt man die Überkopfkniebeuge (also „overhead squats“). Im Sportstudio kann man dann testen, ob sich das Training ausgezahlt hat. Hoffentlich auch weiterhin – mit Abstand und Langhantel.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.09.2020)

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