Von Österreichs EM-Quali-Gegnern verlor nur Belgien.
Wien (ag./sb). Wer keine Baustellen hat, der macht sich welche. Deutschlands Bundestrainer Joachim Löw musste für das Freundschaftsspiel gegen Dänemark gleich auf 16 seiner WM-Helden plus den rekonvaleszenten Michael Ballack verzichten. Die deutschen Boulevardmedien sprachen bereits von einem „Witzspiel“. Doch Jogi, der Baumeister, bastelte sich trotzdem eine passable Elf zusammen, die bis zur 74.Minute vor den Augen von ÖFB-Spion Thomas Janeschitz durch Tore von Miroslav Klose und Thomas Helmes mit 2:0 führte. Dann jedoch schenkte die DFB-Elf „dank“ zweier schrecklicher Einzelfehler von Serdar Taşçi und Torwart Tim Wiese den Sieg noch her. Rommedahl in seinem 100.Länderspiel und Junker glichen zum 2:2 aus. Damit hat Löw neben der Kapitänsfrage auch noch die Torwartfrage zu beantworten.
Kasachstan, am 7.September erster Widersacher Österreichs in der EM-Qualifikation, tankte beim 3:1 gegen den Oman Selbstvertrauen. Auch der zweite Gegner der Constantini-Elf blieb ungeschlagen. Aserbaidschan trennte sich von Kuwait mit 1:1. Auf die Mannen des deutschen Teamchefs Berti Vogts wird Österreich am 8.Oktober treffen.
Zeuge eines erfolgreichen Einstands von Teamchef Guus Hiddink auf der türkischen Bank wurde ÖFB-Beobachter Michael Baur in Istanbul. Die Gastgeber besiegten durch späte Treffer von Emre aus einem umstrittenen Elfer und Arda Turan Rumänien mit 2:0. „Es ist schön, das erste Spiel gewonnen zu haben“, meinte der Niederländer, der mit der Leistung aber nicht ganz zufrieden war.
Belgiens Trainer Georges Leekens hatte dagegen bei seinem Einstand kein Erfolgserlebnis. In Turku verlor sein Team gegen Finnland mit 0:1. Abwehrspieler Vincent Kompany sorgte nach 13Minuten für das „Goldtor“. „Gegen Deutschland Anfang September wird alles viel schneller gehen müssen“, bilanzierte Leekens, der seit Mai Nachfolger des Niederländers Dick Advocaat ist.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.08.2010)
