Vermögensaufbau

Tipps zur Geldanlage

(c) Getty Images
  • Drucken

80 Prozent

Eine aktuelle Studie zur Pensionsvorsorge in Österreich macht die Unterschiede zwischen Männern und Frauen beim Investment deutlich. Fast 80 Prozent der Frauen können später von der staatlichen Pension nicht leben. Laut der von Valida beauftragten Studie liegt der von Frauen geschätzte verfügbare Betrag für die staatliche Pension im Durchschnitt bei 935 Euro pro Monat. Das sind um 43 Prozent weniger an Mitteln aus der gesetzlichen Altersvorsorge, als Männer schätzen. Lediglich sieben Prozent der befragten Frauen gehen davon aus, dass sie von ihrer staatlichen Pension gut leben können – halb so viel wie Männer. Vier von fünf Frauen beantworten die entsprechende Frage mit einem klaren Nein.

Das Immobiliendilemma

Eine liquide und flexible Vermögensstruktur ist nicht nur für den richtig strukturierten Vermögensaufbau, sondern auch für die Umsetzung einer geregelten Vermögensweitergabe immanent wichtig. Auch hier ist Immobilienvermögen kritisch zu sehen: Durch die Aufhebung der Bewertungsbasis der Einheitswerte und durch Schaffung einer neuen Bewertungssystematik für die Grunderwerbsteuer ist die Weitergabe von größeren Immobilienobjekten in den vergangenen Jahren deutlich teurer geworden. Aus Sicht der Erben kann es daher – trotz höherer Bewertung – in der Praxis oft unattraktiv sein, das eigene Elternhaus anstelle eines bestehenden Wertpapierdepots aus Aktien, Fonds usw. zu erben. Alles in allem empfiehlt sich ein Investment in vier Wände daher auch indirekt über offene Immobilienfonds oder Immobilienaktien: Gerade die Aktien locken, bereits ganz abgesehen von ihrer Kursentwicklung, mit attraktiven Dividendenrenditen, die an sich schon den Ertrag aus einer privaten Immobilienvermietung deutlich übertreffen – und das ganz ohne Arbeit und mit täglicher Liquidität.

Die Regel der Sieben

Die Regel der Sieben ist die wichtigste Faustregel bei der Geldanlage: Sieben Prozent Rendite entsprechen einer Verdoppelung des eingesetzten Kapitals in zehn Jahren. Daraus wird bereits klar: Je länger die Investmentperiode, desto niedrigere Renditen sind notwendig, um ein vorher festgelegtes Investmentziel zu erreichen. Oder wie es Milliardär Warren Buffet formuliert: „Meine liebste Behaltedauer ist ‚für immer‘.“

Vermögensinventur bringt Überblick

Nach jahrzehntelanger Erwerbstätigkeit und vielen Veränderungen ist es oftmals nicht leicht, den Überblick über die genaue Zusammensetzung des eigenen Vermögens zu bewahren. So kommt es häufig vor, dass das Privatvermögen durch nicht aufeinander abgestimmte „Zufallsentscheidungen“ geschaffen wird, ohne einer ganzheitlichen Lebensplanung oder Strategie zu folgen. Ebenso fehlt auch eine aktuelle Wertbemessung zu den einzelnen Vermögensbestandteilen. Wird eine umfassende Vermögensstruktur erstellt, so können daraus wertvolle Erkenntnisse gezogen werden: Erst eine umfassende Vermögensübersicht zeigt strukturelle Stärken und Schwächen auf und sagt, welche positiven sowie negativen Aspekte das bestehende Vermögen bieten kann. Dies bildet eine gute Basis für finanzielle Zukunftsentscheidungen. Bei einer professionellen Aufarbeitung kann auch das Thema Risikoeinschätzung sofort dargestellt werden. Eines ist dabei gewiss: Die optimale Vermögensstruktur wird sich im Laufe des Lebens immer wieder ändern, da sich auch die Lebensumstände und Bedürfnisse ändern.

("Die Presse - Finanzwissen", Print-Ausgabe, 02.10.2020)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.