Spectrum

Was ich lese: Therese Affolter

Theater- und Filmschauspielerin, spielt zurzeit am Wiener Kosmos Theater

Bei der Arbeit an dem Stück „Frau verschwindet“ haben wir Ein Apartment auf dem Uranus von Paul B. Preciado (Suhrkamp Verlag) gelesen, das sind Kolumnen, die von 2013 bis 2017 in der französischen Tageszeitung „La Libération“ erschienen sind. Ich finde es sehr interessant, wie er Struktur- und Denkkonstrukte aufbricht. Es hat viel mit dem Stück zu tun, mit den Frauenbildern, an denen wir uns abarbeiten. Man versucht diesen Bildern zu entkommen, aber man stößt immer wieder auf weitere Bilder, an denen man sich abarbeiten muss. Durch die Arbeit komme ich öfter zu Büchern oder Texten, auf die ich von selbst nicht stoßen würde. Das finde ich aufregend.

Das zweite Buch ist etwas ganz anderes, meine beste Freundin hat es mir vor ein paar Tagen geschenkt: In der Hölle tanzen von Edith Eva Eger(btb Verlag). Diese Autorin war in Auschwitz, ihre Mutter ist vergast worden. Sie hat Auschwitz überlebt, ist nach Amerika gegangen und eine bekannte Therapeutin und Psychologin geworden. Sie hat sich fürs Leben entschieden und sagt: „Entweder lieben oder hassen, es ist immer eine freie Entscheidung.“ Und sie hat sich entschieden. Ein ganz wichtiges Buch – und eine Frauengeschichte.

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