Unterhaltung mit Tiefgang – gerade so, dass es ein bisschen wehtut: Ludwig Hirschfeld.
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Zwischen Drama und Revue: Wer war Ludwig Hirschfeld?

Multitalentiert, in der Zwischenkriegszeit populär wie wenige, in Auschwitz ermordet - und nach dem Zweiten Weltkrieg vergessen: Ludwig Hirschfeld, Feuilletonist der „Neuen Freien Presse“. Eine Erinnerung.

Er war ein Multitalent und zeit seines Lebens einer der populärsten Menschen von Wien: Ludwig Hirschfeld (1882 bis 1942), Sohn einer jüdischen Industriellenfamilie, die Mitte des 19. Jahrhunderts von Ungarn zugewandert war, kannte man. Als Kulturjournalisten, als Chefredakteur von Kunst- und Modezeitschriften, als künstlerischen Leiter von Kabarettbühnen, als Verfasser humoristischer Erzählungen, Dramen, Operettenlibretti und Filmdrehbücher, als Komponisten schwungvoller Schlagermelodien und Co-Autor publikumswirksamer Revuen. Egal, ob Zeitung, Buch, Bühne oder Film, Hirschfeld reüssierte in allen Metiers.

Mehr als drei Jahrzehnte lang schrieb er für die „Neue Freie Presse“, kommentierte er in amüsantem Plauderton Entwicklung und Alltagsleben der Stadt und ihrer Bewohner. Sein ironisch-satirischer Blick auf ihre Freuden, Sorgen und Nöte bescherte ihm eine wachsende Zahl an Lesern. Mit leichter Feder verband er Unterhaltung mit Tiefgang, hielt er der bürgerlichen Mittelschicht den Spiegel vor, gerade so, dass es ein bisschen wehtat – aber nicht zu viel. Karl Kraus bezeichnete ihn als „mondänen Causeur, der lachend die Wahrheit sagt“.

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