Stadtbild

Was man nicht einmal vom Wegschauen kennen will

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Jahrzehntelang vernachlässigt, jüngst vorbildlich instand gesetzt: der Narrenturm im Alten AKH.

Das Nordwesteck des Alten AKHs ist nicht gerade das, was man eine Gunstlage nennen könnte. Und doch, gerade hier, eingeklemmt zwischen so wenig bezaubernde Institutionen wie Gerichtsmedizin und Universitätszahnklinik findet sich ein Gebäude, das von manchen Ortsansässigen aus architekturhistorischer Sicht zu den Top Ten Wiens gezählt wird, allen anderen immerhin das Vokabular um einen klar definierten Begriff bereichert hat – und dennoch den meisten nicht einmal vom Wegschauen bekannt sein will.

Der Narrenturm, vulgo Guglhupf, repräsentiert halt nicht das, was uns vorbehaltlos Freude macht, geschweige denn Gästen gern gezeigt wird. Die Bedeutung, ja Faszination eines Architekturdenkmals zu erläutern, das aus heutiger Sicht zwangsläufig zunächst unter dem Aspekt brutaler Wegsperrung all jener gesehen wird, die teils tatsächlich krank zu nennen wären, teils womöglich nur nicht so ganz dem gesellschaftlichen Konsens ihrer Zeit entsprachen, ist eben ein bisschen aufwendiger, als sich in Habsburgs Gloria zu sonnen.

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