Gastkommentar

Wie die Pandemie die Geopolitik verändern kann

"Sterbe ich mit oder an Corona?"
"Sterbe ich mit oder an Corona?" Peter Kufner
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Wie wird Covid-19 den Lauf unserer Welt prägen? Fünf mögliche Szenarien für 2030, vier davon sind gering wahrscheinlich.

Es gibt keine singuläre Zukunft, und jeder Versuch, sich die Geopolitik im Gefolge der Covid-19-Pandemie vorzustellen, muss ein Spektrum möglicher Zukunftszenarien umfassen. Ich sehe fünf plausible „Zukünfte“ für 2030, doch weitere sind offensichtlich denkbar.

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1. Das Ende der globalisierten liberalen Ordnung: Die von den USA nach dem Zweiten Weltkrieg begründete Weltordnung schuf einen Institutionsrahmen, der zu einer bemerkenswerten Liberalisierung des internationalen Handels- und Finanzwesens führte. Selbst vor Ausbruch der Pandemie wurde diese Ordnung durch den Aufstieg Chinas und die Zunahme des Populismus in den westlichen Demokratien infrage gestellt. China hat von der bestehenden Ordnung profitiert, doch je stärker sein strategisches Gewicht wächst, desto mehr beharrt China darauf, Standards und Regeln festzulegen. Die USA leisten Widerstand, Institutionen verkümmern, und Appelle an die Souveränität nehmen zu. Die USA verbleiben außerhalb der WHO und des Pariser Klimaabkommens. Covid-19 trägt zur Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios bei, indem es die USA als „Systemmanager“ schwächt.

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