Für den Kulturbetrieb war der Ausbruch der Coronapandemie ein Super-GAU. Aber es wurde bei Weitem nicht nur gejammert, es wurde auch Erstaunliches erreicht. Einige Porträts.
Es war ein Phänomen: Während alles stillzustehen begann, fingen manche Menschen an, eine fast unerträgliche Aktivität zu entwickeln. Marie-Theres Arnbom, auch sonst keine Tochter depressiver Verkapselung, zählt zu ihnen. Die Historikerin, Kuratorin, Buchautorin, Festivalgründerin, Verkäuferin feinster Stoffe und Geschichten (Jungmann & Neffe) begann im Lockdown auch noch zu kochen. Und zwar täglich Mittagessen, das sie mehr oder weniger Bekannten bis vor die Haustür brachte.
Jede dieser Mahlzeiten notierte sie penibel in ihrem Kalender, in dem sie an diesem Herbstmorgen in ihrer Arbeitswohnung zurückblättert. Und den Kopf schüttelt. Mit einem derartigen Stress habe sie in diesem Jahr tatsächlich nicht gerechnet. Es begann für sie mit der Absage der Präsentation ihres neuen Buchs über die „Villen von Pötzleinsdorf“, Arnboms Heimspiel nach mehreren Bestsellern über Villen in Ischl, am Attersee etc.