Die Neutralität als Österreichs großes Trugbild

Ein Fallschirmspringer des Bundesheeres am Nationalfeiertag über dem Heldenplatz in Wien.
Ein Fallschirmspringer des Bundesheeres am Nationalfeiertag über dem Heldenplatz in Wien.APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Neutralität leistet längst nicht mehr das, was wir uns erträumen.

Österreichs Neutralität ist 65 Jahre alt. Sie war der Preis, den das Land zahlte, um 1955 die Zustimmung Moskaus zum Staatsvertrag zu erlangen. Im Kalten Krieg hat sie Wien erlaubt, sich als Gastgeber für Gipfeltreffen der Supermächte zu etablieren.

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Ferner wird sie von Österreichern mit Frieden und Wohlstand assoziiert. Tatsächlich ist die Zeit nach 1955 in dieser Hinsicht eine der erfolgreichsten Epochen des Landes. Aber das gilt auch für Nato-Mitglieder. Mit Neutralität haben Frieden und Wohlstand somit wenig zu tun. Den Wohlstand verdanken wir dem US-Marshallplan, vernünftiger Politik, Freihandel und Fleiß. Die Sicherheit verdanken wir den USA als Schutzmacht, die auch dem Nicht-Nato-Mitglied Österreich millionenschwere Rüstungsgüter zum Aufbau des Bundesheeres schenkte und in Krisen wie 1956 eine Sicherheitsgarantie gab.

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