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Herbst im Salzkammergut: Schwarzindien Summer

Am Wolfgangsee
Am WolfgangseeBenedikt Kommenda
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Eine Rundfahrt vom Traunsee über den Attersee, den Wolfgangsee, den Mondsee und zurück mag vielleicht nicht ganz das herbstliche Indian-Summer-Feeling vermiteln. Durch „Schwarzindien“ führt sie dennoch.

Können Sie sich die Freude vorstellen? Man ist zwei Stunden mit dem Auto gefahren, um in eine Gegend mit guter Wetterprognose zu kommen. Motto: den „Indian Summer“ genießen, buntes Herbstlaub im warmen Licht. Die längste Zeit wird es aber immer düsterer und kühler. Erst auf der letzten Meile: Sonnenschein.

Den Versuch der Imagination können Sie aufgeben. Bald zog der Himmel doch zu, als ich neulich in Altmünster angekommen war. Dort brach ich zu einer Vier-Seen-Tour durchs Salzkammergut auf (Traun-, Atter-, Wolfgang-, Mondsee), in leichter Variation einer Runde, die ich im Internet gefunden hatte. Ein gewisser Leo Bucher hatte sie auf gps-tour.info empfohlen.

Start in Altmünster am Traunsee
Start in Altmünster am TraunseeBenedikt Kommenda

Weil Mountainbiken ab November nur beschränkt erlaubt ist (die Bundesforste etwa verbieten es in ihren Fairplay-Regeln), wird ab sofort das Rennrad wieder mehr bewegt – schneller und weiter, wie sich von selbst versteht. Weil ich nicht sicher bin, ob 130 Kilometer und mehr als 1000 Höhenmeter auf Anhieb nicht doch zu viel sind, wende ich einen kleinen Trick an: Ich wähle den Einstieg in die Runde so, dass ich den größten Anstieg zwischen den Seen gleich zu Beginn unter die Räder nehme und die beiden folgenden kleiner als der jeweils vorangegangene sind.

Grafik: Petra Winkler

Am Ende sollte es, zwischen Bad Ischl und dem Traunsee, grosso modo überhaupt nur noch bergab gehen, nämlich der Traun entlang und die meiste Zeit auf einem eigenen Radweg neben der viel befahrenen Salzkammergutstraße B145 (besonders schön: den Traunsee entlang, das kleine Kirchlein von Traunkirchen und den großen Traunstein im Blick).

Und noch einmal der Traunsee, mit der Kirche von Traunkirchen und dem Traunstein
Und noch einmal der Traunsee, mit der Kirche von Traunkirchen und dem TraunsteinBenedikt Kommenda

Es ist eine anstrengende, aber mit genug Flüssigkeit und Nahrung im Gepäck gut fahrbare Runde: sechs abwechslungsreiche und auch ohne viel Sonne stimmungsvolle Stunden. Und statt des Indian Summer durchfährt man immerhin das seltsame „Schwarzindien“ am Mondsee, so benannt, seit dort in Frühzeiten der Sommerfrische Städter auf braun gebrannte Einheimische stießen. Schwarzindien Summer quasi.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

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