Kommentar

Politische Steine liegen im Weg

(C) WKB/ Mädl
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Entscheidungen wie der 1700-Euro-Mindestlohn kurbeln die Wirtschaft nicht an, sondern sorgen fürs Absiedeln.

Schon in den vergangenen Jahren sprachen wir vonseiten der Wirtschaftskammer Burgenland davon, dass die Zeiten für die burgenländischen Unternehmer sehr anspruchsvoll seien. Damals wussten wir zum Glück noch nicht, was uns im Jahr 2020 erwartet. Die Zeit ist, wie sie ist, wir können es leider nicht ändern. Die immer wieder neuen Maßnahmen rund um die Coronakrise treffen die Unternehmer weltweit hart und schwächen natürlich auch die burgenländische Wirtschaft immens. Klar ist, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um die Gesundheit der Burgenländer zu erhalten und das System zu schützen. Dennoch, am Ende bleibt, dass Covid-19 der burgenländischen Wirtschaft enorme Einbrüche beschert.

Parallel dazu fehlen in vielen Branchen weiter Fachkräfte und Lehrlinge, neue Verordnungen und Gesetze– sehr viele davon auf Landesebene –, die oft auf Kosten der heimischen Unternehmen gehen, all diese Veränderungen machen es immer schwieriger, ein Unternehmen im Burgenland zu betreiben.

Mit diesen Wirtschaftskonzepten hilft das Land Burgenland weder der Wirtschaft noch den Burgenländern. Als ein Beispiel: Das Treiben nach einem Mindestlohn von 1700 Euro wird nicht bewirken, dass die burgenländische Wirtschaft belebt wird, sondern dass Unternehmen abwandern oder zusperren. Klar wollen die Unternehmer auch, dass ihren Angestellten mehr im Börsel bleibt. Aber doch nicht mit politisch festgesetzten Mindestgehältern, sondern mit einer Reduzierung der Lohnnebenkosten.

Ein anderes Beispiel: Geplante „Verstaatlichungen“ wie zum Beispiel im Energiebereich, Buslinien, die das Land betreibt, während die Busse der Unternehmer stillstehen?

All das sind keine Aktionen, die die burgenländische Wirtschaft ankurbeln, sondern Justament-Entscheidungen, die es den Unternehmern schwer machen, sich auf das zu konzentrieren, was ihre Aufgabe ist: etwas zu unternehmen.

Dennoch – das Burgenland ist jenes österreichische Bundesland, das das höchste Wirtschaftswachstum vorweisen kann. Denn die burgenländischen Unternehmer leisten tagtäglich Besonderes. Neben ihrer eigentlichen Tätigkeit – trotz der aktuellen Unsicherheiten – sichern sie Arbeitsplätze und sorgen für die Facharbeiter von morgen. Politik, Verwaltung und Wirtschaft, aber auch die Burgenländer selbst müssen sich auf diese neuen Aufgaben einstellen.

Neue Ideen, Zukunftskonzepte, Innovationen, Digitalisierung und neue Branchen werden nach dieser Krise mehr gefragt sein denn je. Viele burgenländische Unternehmer vereinen all diese Tugenden und Eigenschaften und werden weiter erfolgreich sein– nach genauso wie vor der Krise.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.11.2020)

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