Kommentar

Optimismus und Zuversicht für das Comeback

(C) Oliver Wolf
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Es ist unser Ziel, Unterstützungsinstrumente des Bundes durch Maßnahmen des Landes zu verstärken und eigene Hilfspakete für die Unternehmen umzusetzen.

Mit einer eigenen Offensive wollen wir den Export wieder ankurbeln. Denn jeder zweite Euro wird in der Steiermark durch den Außenhandel verdient.

Die Coronakrise ist in Österreich – so wie in allen anderen Regionen der Welt – im heurigen Jahr das bestimmende Thema. Die Pandemie hat auch in der Steiermark im Frühjahr abrupt zu einer Vollbremsung der Wirtschaft geführt, die davor in unserem Bundesland sehr positiv gelaufen ist. Zahlreiche Branchen sind seither von den Auswirkungen massiv betroffen.

Nach den Lockerungen über den Sommer, die eine gewisse Entspannung mit sich gebracht haben, sind wir derzeit aufgrund der steigenden Infektionszahlen wieder mit verschärften Maßnahmen und damit neuerlichen Herausforderungen für die Unternehmen konfrontiert. Die Wirtschaftsforscherinnen und –forscher sind sich einig, dass die Folgen von Corona noch länger zu spüren sein werden.

Wir sehen uns also mit einer nie dagewesenen Situation konfrontiert, die umfangreiche Unterstützungsleistungen notwendig macht. Bei deren Bewältigung ist viel Flexibilität gefordert, da die weiteren Entwicklungen nur schwer abzuschätzen sind. Es wird daher in den kommenden Monaten wieder verstärkt darauf ankommen, Unternehmen zu entlasten und Anreize zu setzen, damit diese bereits geplante Investitionen in den Standort tatsächlich umsetzen. Denn dies ist ein entscheidender Schlüssel, damit die heimische Wirtschaft wieder in Schwung kommt und wir die Krise meistern können. Darüber hinaus gilt es, verstärkt in die Qualifizierung von Fachkräften zu investieren.

Dabei ist es wie schon im Frühjahr unser vorrangiges Ziel, einerseits Unterstützungsinstrumente des Bundes durch Maßnahmen des Landes zu verstärken und andererseits eigene Hilfspakete für die Unternehmen umzusetzen.

Um besonders die regionale Wirtschaft zu stärken, forcieren wir außerdem Investitionen in Gemeinden und Regionen und treten als öffentliche Hand auch selbst als Investor auf. So werden in meinem Ressort derzeit etwa das Impulszentrum Niklasdorf der Steirischen Wirtschaftsförderung erweitert und in Kooperation mit den steirischen Hochschulen neue Zentren an der Medizinischen Universität Graz, der TU Graz sowie der Karl-Franzens-Universität errichtet.

Mit einer eigenen Offensive wollen wir den Export wieder ankurbeln. Dieser hat für die heimische Wirtschaft eine enorme Bedeutung, denn jeder zweite Euro wird in der Steiermark durch den Außenhandel verdient.
Digitalisierung. Ein weiterer Fokus wird darauf liegen, die Chancen der Digitalisierung noch besser zu nutzen. Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig dies ist, hat doch die Coronakrise einen enormen Digitalisierungsschub ausgelöst. Hier müssen wir entsprechende Anstrengungen unternehmen, etwa beim weiteren Ausbau des Breitbandinternets. Dafür wurde bereits im Frühjahr das Budget seitens des Landes aufgestockt. Eine Branche, die auch in der aktuellen Situation große Wachstumschancen aufweist, ist jene der grünen Technologien, die ein traditionelles Stärkefeld der Steiermark sind. Dieses wollen wir weiterhin forcieren.

Die Coronakrise ist ohne Zweifel die größte Bewährungsprobe für die heimische Wirtschaft, die es in den vergangenen Jahrzehnten gegeben hat. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Steiermark gute Voraussetzungen hat, wieder auf die Erfolgsstraße zurückzukehren. Nicht zuletzt dank der im Rahmen von Austria's Leading Companies 2020 ausgezeichneten Unternehmen, denen ich sehr herzlich gratuliere.

Trotz der Herausforderungen blicken viele heimische Betriebe positiv in die Zukunft und halten an geplanten Investitionen fest. Sie sorgen damit für Zuversicht und Optimismus – beides werden wir brauchen, damit die Steiermark nach der Krise wirtschaftlich wieder durchstarten kann.“

ZUr Person:

Barbara Eibinger-Miedl ist Wirtschaftslandesrätin der Steiermark.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2020)

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