Gastkommentar

Wer in der Welt mag noch Donald Trump?

Peter Kufner
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Der bald aus dem Amt scheidende US-Präsident hat in Europa nicht allzu viele Freunde, anderswo in der Welt aber schon. Vor allem in Ostasien wird ihm hoch angerechnet, dass er Chinas Kommunisten die Stirn geboten hat.

Wer – abgesehen von 74 Millionen Wählern in den Vereinigten Staaten – steht noch zu Präsident Donald Trump? Die meisten Europäer sind hocherfreut, ihn aus dem Amt scheiden zu sehen. Doch bei einer Reihe rechtsgerichteter Machthaber und Demagogen sowie vielen ihrer Anhänger ist er beliebt.
Trumps Bewunderung für Autokraten, seine Geringschätzung gegenüber Einwanderern, ethnischen Minderheiten und Muslimen (mit Ausnahme einiger saudischer Prinzen) sowie seine Verachtung liberaldemokratischer Normen verliehen autoritären Regierungen in Ungarn, Polen, Brasilien, Indien und auf den Philippinen Auftrieb. Seine Wertschätzung für den russischen Präsidenten, Wladimir Putin, stand nie infrage.

Trumps Wahlniederlage ist ein Rückschlag für die weltweite populistische Rechte. Obwohl zahlreiche ihrer Anführer noch länger als er im Amt bleiben werden, wäre eine bereits um sich greifende antiliberale Bewegung mit einem triumphierenden Verfechter ihrer Sache im Weißen Haus wohl noch weiter erstarkt.

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Fans in Israel und Taiwan

Trump fand auch Unterstützung bei einer Mehrheit der Bevölkerung in zwei demokratischen Ländern, Israel und Taiwan, wo er als mächtigster Feind ihrer Feinde – Iran beziehungsweise Volksrepublik China – betrachtet wurde. Israels rechter Premierminister, Benjamin Netanjahu, bekam von der Trump-Regierung alles, was er wollte. Die Palästinenser gingen leer aus. Israels fanatischste Unterstützer in den USA sind im Großen und Ganzen ebenfalls Trump-Anhänger. Dabei handelt es sich weniger um amerikanische Juden, von denen die meisten für Joe Biden stimmten, sondern um evangelikale Christen.

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