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Wintersport trotz Corona: Was das Joglland zu bieten hat

Großer Andrang beim Eingang zur Loipe in St. Jakob. [ BK ]
Großer Andrang beim Eingang zur Loipe in St. Jakob. [ BK ]
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Ein sechs Kilometer langes dickes Band aus Kunstschnee steht Skatern und klassischen Langläufern in St. Jakob im Walde zur Verfügung.

Geheim kann man diesen Tipp nicht mehr nennen: Nur zu gut war die Jogllandloipe im Nordosten der Steiermark gleich zum Saisonauftakt Anfang dieser Woche besucht. Der geplante Termin fiel glücklicherweise akkurat mit der Lockerung des Lockdowns und also mit der Erlaubnis zusammen, Langlaufanlagen trotz – und unter – Corona-Beschränkungen zu betreiben. Es dürfte die einzige Loipe in Österreichs Osthälfte sein (die Ramsau nehmen wir als Mitte), die bereits in Betrieb ist.

Die erste Schlange bildet sich schon bei der Anfahrt aus Autos, die aus St. Jakob im Walde die schmale Straße nach Filzmoos 12 auf knapp über 1100 Meter Seehöhe fahren. Die Nummerntafeln sprechen für ein weites Einzugsgebiet bis Wien und Kärnten. Dann kurzes Warten mit Abstand und Maske auf das Ticket, das der Chef persönlich, Wolfgang Orthofer, im Freien verkauft. Länger müssen diejenigen warten, die Ski, Schuhe und Stöcke ausleihen – Orthofer baut die Hütte jetzt in einer Blitzaktion aus, damit schon dieses Wochenende die Ausrüstung durch ein Fenster ins Freie gereicht werden kann.

Flache Passagen wie diese wechseln sich mit Anstiegen und Abfahrten ab
Flache Passagen wie diese wechseln sich mit Anstiegen und Abfahrten abBenedikt Kommenda

Auf der Loipe selbst aber zerläuft sich auch der größte Andrang. Kein Wunder: Orthofer und sein Team haben in wochenlanger Arbeit eine mehr als sechs Kilometer lange, abwechslungsreiche Rundloipe verlegt (zu befahren im Skating- und im klassischen Stil). Sie führt auf einem 40 Zentimeter dicken Band aus Kunstschnee achterförmig durch den Wald. Die westliche Schleife wird dank einer ausgeklügelten Streckenführung in beiden Richtungen befahren: Sie ist bis zu zwölf Meter breit, das ist viermal die Arbeitsbreite des Pistengeräts. Der Kunstschnee kommt zum Teil aus einem Depot vom vorigen Winter, mehr noch aber haben die Schneekanonen an den kalten Tagen dieses Winters versprüht.

Der Gasthof Orthofer muss einstweilen ruhen. Ab Freitag gibt es aber Essen zum Abholen – der Parkplatz ist ja groß genug. Eine einzige Tür kann wohl nur aus einem Versehen unversperrt geblieben sein, einem sehr dankenswerten: der Hintereingang zu den Toiletten.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

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