Kunststoff-Rezyklate der Borealis Tochter mtm plastics haben einen signifikant kleineren CO2-Fussabdruck als Neuware.
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Borealis: Chemie & Kunststoff im Kreislauf

Im Oktober 2020 hat die OMV mit der Aufstockung ihres Anteiles an Borealis auf 75 Prozent die entscheidenden Weichen bei ihrem Transformationsprozess zum innovativen Chemie-Konzern gestellt. Borealis? Das Porträt eines der innovativsten und erfolgreichsten Unternehmen Österreichs.

Sie haben es in ihrer Branche europa- oder weltweit an die Spitze geschafft und sind in der breiten Öffentlichkeit dennoch so gut wie unbekannt. Sie bieten keine populären Markenprodukte an, sondern setzen sich international mit innovationsgetriebener Technologieführerschaft durch.  Die Rede ist von den Hidden Champions, die ihren erfolgreichen Weg ohne große Inszenierung, aber dafür umso nachhaltiger gehen.

Kennzahlen eines Champions

Borealis mit Sitz in Wien und Produktionsstandorten in Europa (8), Brasilien, Südkorea sowie Joint Ventures in den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA darf sich als einer der weltweit führenden Hersteller von Basischemikalien und hochwertigen Kunststoffen ohne Umschweife zur Gruppe dieser außergewöhnlichen Unternehmen des Landes zählen.

Borealis in Schwechat beschäftigt rund 550 Mitarbeiter und verfügt über eine jährliche Polyolefin-Kapazität von ca. einer Million Tonnen für den Infrastruktur-Bereich sowie für die Verpackungs- und Automobilindustrie. Die Ausgangsstoffe Ethylen und Propylen werden via Pipelines von der benachbarten OMV Raffinerie bezogen.
Borealis in Schwechat beschäftigt rund 550 Mitarbeiter und verfügt über eine jährliche Polyolefin-Kapazität von ca. einer Million Tonnen für den Infrastruktur-Bereich sowie für die Verpackungs- und Automobilindustrie. Die Ausgangsstoffe Ethylen und Propylen werden via Pipelines von der benachbarten OMV Raffinerie bezogen.Borealis

In Europa zählt Borealis auch zu den Marktführern im Bereich des mechanischen Recyclings von Kunststoffen. Die Zahlen und Fakten sprechen eine eindeutige Sprache. Mit weltweit knapp 7.000 Mitarbeitern, davon rund 1.900 in Österreich, erwirtschaftete der Konzern mit Kunden in mehr als 120 Ländern einen Umsatz von 9,8 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 872 Millionen Euro (Stand Ende 2019).Der Slogan „Wertschöpfung durch Innovation“ und der in der Strategie explizit verankerte Anspruch, „stets Neues zu entwickeln, um unser Leben noch nachhaltiger zu machen“, sind keine Stehsätze, sondern gelebte Realität. Mit insgesamt rund 10.000 Patenten zählt Borealis zu den innovativsten Unternehmen Österreichs, 2019 wurde mit der Anmeldung von 120 Prioritätspatenten ein landesweiter Rekord aufgestellt. Als kreatives Herz von Borealis gilt das in Linz ansässige globale „Innovation Headquarters“, in dem mehr als 450 Wissenschaftler und Experten aus über 30 Ländern vornehmlich an Kunststoffanwendungen in den Bereichen Infrastruktur, Automotive und Verpackungswesen forschen. Weitere Forschungszentren werden in Schweden, Finnland und - gemeinsam mit Borouge, einem Joint Venture mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) - in den Vereinigten Arabischen Emiraten betrieben.

Hochwertige Kunststoff-Lösungen für das tägliche Leben

Auf der Basis unternehmenseigener Technologien ist Borealis in erster Linie auf die Herstellung hochwertiger Kunststoffe und die Belieferung von Schlüsselindustrien spezialisiert. Gesetzt wird auf vier zentrale Qualitätsmerkmale: ressourcenschonende Herstellung, hohe Endprodukt-Sicherheit, geringes Gewicht und reduzierte Kosten. Die Lösungen des  Unternehmens sind der Material-Ausgangspunkt für eine Vielzahl an Kunststoffprodukten, die in der Industrie wie im alltäglichen Leben unverzichtbar sind. Der Anwendungsbereich ist breit gefächert.

Alfred Stern, seit Juli 2018 Borealis CEO
Alfred Stern, seit Juli 2018 Borealis CEOBorealis

Kunststoffe von Borealis kommen unter anderem bei Rohrsystemen (für Wasser- und Gasversorgung, Abwasserentsorgung, Heizungssysteme sowie in der Erdöl- und Erdgasindustrie), im Energiesektor (Hoch- und Höchstspannungskabel und Halbleiterprodukte), bei medizinischen Geräten und pharmazeutischen Produkten oder im Automobil-Segment (u.a. für leichtgewichtige Karosserie-Bauteile zur Steigerung der Energieeffizienz) zum Einsatz. Ein besonderer Fokus gilt hochwertigen Lösungen aus Polypropylen (PP). Dieser Kunststoff gehört zu den meistverkauften der Welt und dient der Herstellung robuster, leichter, energieeffizienter und optisch ansprechender Haushalts- und Elektrogeräte ebenso wie der Entwicklung fortschrittlicher Verpackungen. Erst im Vorjahr wurde Borealis von der „Polymers for Europe Alliance“ als bester europäischer PP-Hersteller des Jahres geehrt.Zum Produktangebot von Borealis, das sich nicht direkt an Endverbraucher, sondern in den meisten Fällen an weiterverarbeitende Industrien und Unternehmen richtet, gehören zudem aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnene Basischemikalien auf Kohlenwasserstoffbasis. Industriell eingesetzt werden diese in den unterschiedlichsten Branchen, unter anderem bei der Produktion von Klebstoffen, Baumaterialien, Teppichen, CDs, DVDs, Mobiltelefonen, Haushaltsgeräten, Farben, Fasern oder pharmazeutischen Produkten.

Recycling und die Kreislaufwirtschaft

Als Hersteller hochwertiger Kunststoffe hat Borealis ebenfalls eine Vorreiterrolle zur Lösung des Kunststoffabfallproblems und im mechanischen Recycling übernommen. In Europa zählt Borealis auch zu den Marktführern im Bereich des mechanischen Recyclings von Kunststoffen. Außerdem hat das Unternehmen bereits 2017 sein nachhaltiges Engagement als Mitbegründer des „Project STOP“ unter Beweis gestellt. Seit drei Jahren kooperiert man mit Städten in Südostasien, um kosteneffiziente Abfallmanagementsysteme zu implementieren. Die Vorzeigeinitiative soll verhindern, dass Kunststoffe in die Ozeane gelangen. „Kreislauforientierung“ lautet generell der Borealis-Geschäftsgrundsatz, wonach Kunststoff als wertvoller Rohstoff betrachtet wird, den es zu erhalten und wiederzuverwenden gilt.

Das Innovation Headquarters (IHQ) in Linz ist ein hochmodernes Forschungs- und Technologiezentrum für Polymer-Design, Compound Research und Basischemikalien. Rund 450 Mitarbeiter aus 30 Ländern arbeiten in der Forschung, der Produktentwicklung, in Marketing & Sales und im Kundenservice.
Das Innovation Headquarters (IHQ) in Linz ist ein hochmodernes Forschungs- und Technologiezentrum für Polymer-Design, Compound Research und Basischemikalien. Rund 450 Mitarbeiter aus 30 Ländern arbeiten in der Forschung, der Produktentwicklung, in Marketing & Sales und im Kundenservice.Borealis

Gemeinsam mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette wurde in den vergangenen Jahren damit begonnen, innovative, wertschöpfende Kreislauf-Lösungen für zahlreiche Branchen zu entwickeln und einzuführen. Die Produkte kommen unter anderem in der Energie- und Automobilbranche sowie bei Verbraucherverpackungen zum Einsatz. Nun werden nach und nach die unternehmenseigenen Technologien für die Herstellung hochwertiger recycelter Kunststoffe aus erneuerbaren Rohstoffen, die vollständig aus Reststoff- und Abfallströmen gewonnen werden, weiterentwickelt.
Der Umstieg auf die Kreislaufwirtschaft ist eine der drei wichtigsten Dimensionen der Konzernstrategie 2035, die Borealis in diesem Jahr angekündigt hat. Im Herbst 2020 wurde in diesem Sinne mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) eine Finanzierungsvereinbarung für ein Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprogramm abgeschlossen. Das mehrjährige Borealis-Programm wird von der EIB mit einem Darlehen über 250 Millionen Euro unterstützt, mit dem das österreichische Unternehmen in seinen Innovationszentren in Österreich, Schweden und Finnland neue Kunststoff-Lösungen für die Kreislaufwirtschaft entwickeln will.

„Game-Changer“ für die OMV

Mit der Ende Oktober 2020 abgeschlossenen Transaktion zur Erhöhung der  Beteiligung an Borealis auf 75 Prozent  hat auch für die OMV Gruppe ein Transformationsprozess begonnen, der das heutige Öl- und Gasunternehmen Schritt für Schritt zu einem nachhaltigen Chemie-Konzern umformt. Die Zusammenführung der Stärken beider Unternehmen erfolgt mit strategischem Plan.  Mit dem Know-how der OMV rund um die Verarbeitung von Rohstoffen und den innovativen chemischen Verfahren von Borealis werden 
neue Synergien geschaffen.

Zum Unternehmen

Der Unternehmensschwerpunkt der OMV Gruppe verlagert sich vom Verbrennen hin zum Veredeln wertvoller Ressourcen. Das bedeutet, Rohstoffe zu hochwertigen Produkten zu verarbeiten, die für die Energiewende und das Leben der Menschen unersetzlich sind.  Gemeinsam werden nachhaltige Lösungen für die Kreislaufwirtschaft entwickelt, die als Kernelement nachhaltigen Wirtschaftens in einer künftig CO2-ärmeren Welt gilt.Borealis ist ein führender Anbieter innovativer Lösungen in den Bereichen Polyolefine (Kunststoff-Rohstoffe), Basischemikalien und Pflanzennährstoffe. Das Unternehmen wurde 1994 durch die Fusion der Chemiebereiche der staatlichen Ölgesellschaften Statoil (Norwegen) und Neste (Finnland) gegründet.

Das lateinische Wort „Borealis“ bedeutet „aus dem Norden“ und spiegelt die frühe Verbundenheit des Unternehmens mit der nordischen Region wider. Die erste Borealis-Zentrale befand sich in Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks. Im Laufe der Jahre hat sich Borealis von seinen frühen nordischen Wurzeln zu einem internationalen Unternehmen mit einer starken Präsenz vor allem in Mitteleuropa und dem Nahen Osten entwickelt. Seit 2006 befindet sich der Hauptsitz in Wien.

Standorte:

  • Head Office: Wien, Österreich
  • Innovationszentren: Linz (Österreich), Porvoo (Finnland), Stenungsund (Schweden); Borouge: Abu Dhabi (VAE)
  • Produktionsstandorte: Österreich, Belgien, Deutschland, Frankreich, Finnland, Italien, Niederlande, Schweden, Süd Korea, USA, Brasilien
  • Joint Ventures: Borouge, gemeinsam mit Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) in Abu Dhabi, VAE, und Bayport Polymers, gemeinsam mit Total und NOVA Chemicals in Texas, USA

Wichtige Zahlen (Stand Ende 2019):

  • Rund 7.000 Mitarbeiter weltweit, davon rund 1.900 in Österreich
  • Kunden in weltweit 120 Ländern
  • Umsatz: 9,8 Milliarden Euro
  • Nettogewinn: 827 Millionen Euro

Eigentümer:

  • OMV: 75%
  • Mubadala Investment Company (VAE), über deren Beteiligungsgesellschaft: 25%

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