Gastkommentar

Am Pranger der guten Gesellschaft

MINISTERRAT: ASCHBACHER
MINISTERRAT: ASCHBACHERAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die Art und Weise, wie mit der Plagiats-Causa Aschbacher umgegangen wird, wirft die Frage auf: Wohin sind Maß und Ziel, Sinn und Verstand und so manche Tugend verschwunden?

Vorweg sei gesagt: Ich habe weder ein Naheverhältnis zur ÖVP noch zur scheidenden Familien- und Arbeitsministerin Christine Aschbacher, die ihren Posten in der Regierung aufgrund einer Plagiatsaffäre rund um zwei Studienabschlussarbeiten verloren hat. Aber die Art und Weise, wie mit der Causa in der Öffentlichkeit umgegangen wird, bzw. welche Attacken auf die Ex-Politikerin auch medial geritten werden, lässt mich fragen: Wohin sind Maß und Ziel, Sinn und Verstand und so manche Tugend verschwunden?

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Die Schlagzeile war noch nicht getrocknet, schon wurde allenthalben gefordert, Ministerin Aschbacher müsse ihren Rücktritt einreichen und sich zudem reumütig in Sack und Asche hüllen, damit ihr von Volkes Gnaden für das vermeintlich unfaire und unwissenschaftliche Gebaren verziehen werden könne, weil Österreich nicht nur eine Insel der Seligen, sondern ein Land der Heiligen ist, die weder Fehl noch Tadel auf sich ziehen, dafür aber alles Recht der Empörung haben, den ersten, zweiten und dritten Stein zu werfen, unabhängig davon, ob ein akademisches Vergehen tatsächlich vorliegt oder derzeit nur von einem Plagiatsjäger moniert wird.

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