Am Herd

Ich bleibe im Lockdown!

(c) REUTERS (MARIANA BAZO)
  • Drucken

Nein, ich kaufe keine neue Frühlingsjacke. Und ich gehe auch nicht zum Friseur. Keine Lust. Keine Zeit. Ich bleibe im Lockdown. Aber wieso eigentlich?

Unser Kühlschrank ist kaputt. Es ist ein alter Kühlschrank, es war ein braver Kühlschrank, und seit Kurzem hat er einen Wackelkontakt. Er schaltet sich, so ihm danach ist, selbstständig aus, dann wird die Milch sauer und die Butter weich, die Eiswürfel im Tiefkühlregal schmelzen und die Pommes frites werden Matsch, jedenfalls wenn ich nicht schnell genug reagiere. Was ich aber tue. Meistens. Dann gebe ich ihm einen Klaps und er brummt wieder. Brumm.

Es gäbe also einen guten Grund einzukaufen. Genauso wie es einen guten Grund gäbe, wärmere Handschuhe zu besorgen bei dieser Eiseskälte. Eine neue Jacke. Oder eine vernünftige Nagelschere. Der Eisenwarenladen hat offen, ich sehe den Verkäufer, wie er gerade etwas einschlichtet, er ist mutterseelenallein im Geschäft, ich könnte jetzt hineinspazieren, einfach so – aber das tue ich nicht. Ich gehe vorbei. Die Nagelschere hat jetzt schon so lang gewartet, da kommt es auf eine Woche mehr oder weniger auch nicht an. Oder einen Monat. Oder ein Jahr.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.