Gastkommentar

ÖBB-Bashing in Pandemiezeiten

Die ÖBB hat auf der Westbahn private Konkurrenz.
Die ÖBB hat auf der Westbahn private Konkurrenz.Die Presse
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Die Pandemie verschärft soziale Ungerechtigkeiten. Das zeigt auch das Gezerre um die Zugverbindungen Wien–Salzburg.

Was uns die Pandemie bislang gelehrt hat, ist, dass sich soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten dadurch weiter verschärfen. Ein aktuelles Lehrstück dafür war das Gezerre um die Zugsverbindungen zwischen Wien und Salzburg. Zur Erinnerung: Um den Bahnverkehr im gewohnten Umfang auf der Westbahnstrecke aufrechtzuerhalten, erhielten ÖBB und Westbahn AG im November mittels Notvergabe durch das Klimaministerium einen Zuschuss in der Höhe von 45 Millionen Euro. Dieser war Anfang Februar ausgelaufen. Für eine Verlängerung der Notvergabe fehlte die Zustimmung des Finanzministeriums.

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Daher planten die Bahnunternehmen, ihre Zugsverbindungen radikal zusammenzustreichen. Speziell bei Pendelnden ergibt sich dadurch eine beträchtliche soziale Schieflage: So sind es eher die gut situierten Beschäftigten, die im Home-Office arbeiten können, somit ihr Auto in der Garage lassen, aber trotzdem weiterhin das Pendlerpauschale geltend machen können. Auf der anderen Seite sind aber nach Ende des verschärften Lockdowns wieder vermehrt Verkäufer, Beschäftigte im körpernahen Dienstleistungsbereich und Schulkinder unterwegs. Sie wären mit einem ausgedünnten Fahrplan für ihre klimafreundlichen Reisegewohnheiten bestraft worden. Zeitgleich mit den Turbulenzen rund um die Hausdurchsuchung beim Finanzminister gab dieser schließlich doch die Gelder frei.

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