Gastbeitrag

Neues Gütesiegel für Nachhaltigkeit: Aber was ist nachhaltig?

Das AKW Neckarwestheim in Baden-Württemberg
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Seit 10. März gelten für Finanzprodukte, die sich der Nachhaltigkeit rühmen, umfassende Offenlegungspflichten. Nur: Ist zum Beispiel Atomkraft nachhaltig?

Ist Atomkraft eine nachhaltige Form der Energieerzeugung? Die Frage mag etwas eigenartig klingen. Um ihre Antwort streiten sich die EU-Staaten, Vertreter der Energielobby und NGOs aber nun schon seit Jahren.

Der Hintergrund ist, dass spätestens seit der Finanzkrise 2007/2008 "nachhaltige" Finanzprodukte sehr gefragt sind. Der (beinahe) Zusammenbruch des globalen Kapitalmarkts gepaart mit dem Niedrigzinsniveau, das "Sparbuchsparen" unattraktiv macht, bewirkte bei vielen ein Umdenken. Investieren ja – aber mit Sinn und mit Verantwortung. Aufgrund der hohen Nachfrage zog der Markt rasch an. Heute werden Anleger mit Fonds überflutet, die sich rühmen, nur in "nachhaltige" Assets zu investieren. Bekannt ist mittlerweile aber auch, dass es einige Anbieter nicht ganz so genau nehmen damit, was "Nachhaltigkeit" bedeutet. Vorwürfe von "Greenwashing", also bloß grün gewaschenen und nicht wirklich grünen Produkten, wurden vermehrt erhoben. Die Folge: Anleger verloren Vertrauen in den Markt. Dies ist auch darauf zurück zu führen, dass – wie die Eingangsfrage zeigt – erhebliche Auffassungsunterschiede darüber bestehen können, was als "nachhaltig" angesehen wird.

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