Fußball: Westliga-Spitzenspiel wird doch stattfinden

Fussball WestligaHochrisikospiel wird stattfinden
Fussball WestligaHochrisikospiel wird stattfinden(c) GEPA pictures (Andreas Troester)
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Das Regionalliga-Spitzenduell zwischen Wattens und Austria Salzburg wird doch über die Bühne gehen. Das ergab ein Krisengipfel am Montag. Wattens hatte zuletzt aus Sicherheitsgründen eine Absage überlegt.

Innsbruck. „Wie bei einer Papstwahl ist weißer Rauch aufgestiegen, Wattens hat eingelenkt": Die Erleichterung bei Josef Geisler war deutlich spürbar. Zuvor hatte der Präsident des Tiroler Fußballverbandes am Montagvormittag einen schwierigen Krisengipfel geleitet, der mit einer überraschenden Einigung endete. Das Spitzenspiel zwischen WSG Wattens und Austria Salzburg wird doch stattfinden.

Die Ausgangslage war alles andere als unkompliziert. Wattens, nach Verlustpunkten klarer Tabellenführer der Regionalliga West, hatte im Vorstand beschlossen, nicht gegen Salzburg anzutreten. Die 0:3-Strafverifizierung hätten die Tiroler in Kauf genommen.

Grund dafür waren Sicherheitsbedenken. Ein kleiner Teil der Salzburg-Fans gilt als radikal, zudem hatten sich noch gewaltbereite Anhänger von Bundesligist Wacker Innsbruck angekündigt - eine explosive Mischung. Und Wattens ist diesbezüglich ein gebranntes Kind. Vor einem Jahr hatten radikale Wacker-Fans beim Cup-Spiel gegen Sturm Graz den Platz gestürmt.

Die Entscheidung der Wattener verärgerte die Salzburger nachhaltig. Auf ihrer Homepage warnten sie vor einer „Kapitulation des österreichischen Fußballsports vor einigen wenigen Wirrköpfen" und forderten das maximale Strafmaß für Wattens. Neben der Strafverifizierung sollte es auch Punktabzug und saftige Geldstrafen geben.

Konstruktiv statt hitzig

Noch am Wochenende lehnte Wattens-Manager Robert Auer ein Einlenken kategorisch ab. Beim Krisengipfel am Montag aber wollte der Vorsitzende Geisler aber nichts von Streitigkeiten bemerkt haben. Von Beginn an seien die Gespräche konstruktiv verlaufen, meinte er zur „Presse". Anwesend waren nicht nur die drei Landespräsidenten von Salzburg, Tirol und Vorarlberg, sondern auch die Vereinsvertreter von Austria Salzburg und Wattens, Behördenvertreter sowie Vertreter des ÖFB und des Innenministeriums.

Der entscheidende Punkt für die Einigung war die Mithilfe von Austria Salzburg und auch von Wacker Innsbruck. Beide Klubs werden aktiv an der sicheren Abwicklung des Spiels mitarbeiten und auch ihre Fans im Auge behalten. Zudem wird das Spiel zeitgleich mit dem Innsbruck-Heimspiel gegen Wiener Neustadt (Samstag, 18.30 Uhr) stattfinden. „Für beide Seiten war das ein befriedigendes Ergebnis", so Geisler.

Zugleich wurden auch andere Krisenherde befriedet. Innsbruck untersagte seinen Klubs Union und Reichenau wegen Sicherheitsbedenken die Heimspiele gegen Salzburg, auch Höchst wollte nicht antreten. Auch diese Spiele finden statt, es werden aber höchstens 200 Fans dabei sein dürfen.

(sb)

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