Plattenkritik

Taylor Swift: Drittes Nummer-eins-Album in unter einem Jahr

Unter ihren Lieblingswörtern sind Epiphanie und Elegie.
Unter ihren Lieblingswörtern sind Epiphanie und Elegie.Universal
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Die US-Popkönigin spielte wegen eines Streits mit ihrem ehemaligen Label "Fearless“ noch einmal ein. Und reüssierte wieder: Auch "Fearless (Taylor's Version)" erreicht Platz eins der US-Albumcharts.

Das passiert nicht allzu oft: Wegen eines Streits mit ihrem Ex- Label spielt Taylor Swift ihre alten Alben noch einmal ein, damit kann sie über die Rechte wieder frei verfügen. Den Anfang machte ihre Neufassung von "Fearless" Anfang April. Es war 2008 veröffentlicht worden und markiert Swifts Wandlung von der Countrymusikerin zum Popstar. Bei der Veröffentlichung war Swift gerade einmal 18 Jahre alt, schon damals schrieb sie die Lieder aber entweder komplett selbst oder war Co-Autorin.

„Fearless“ war erfolgreich. Und jetzt? Prompt landete das Album "Fearless (Taylor's Version)" erneut auf Platz eins der US-Albumcharts. Es ist damit (nach dem reduzierten Album "Folklore" und "Evermore“, dem Album mit der Suche nach dunklen Wahrheiten) das dritte Swift-Album an der Chartspitze in weniger als einem Jahr. Damit hat Swift einen weiteren Chart-Rekord gebrochen: Zuvor gelang das noch keiner Musikerin. Den bisherigen Rekord hielt Disco-Königin Donna Summer mit drei Nummer-eins-Alben in knapp 14 Monaten.

Und warum die Neueinspielung? Nachdem ihr früheres Label Big Machine die Rechte an "Fearless" und fünf weiteren Alben zweimal weiterverkauft hatte, versuchte die 31-Jährige vergeblich, die Rechte an ihrer Musik zurückzugewinnen. 2019 gab die Songwriterin bekannt, dass sie ihre ersten sechs Studioalben neu aufnimmt - als "Taylor's Version".

Bruch mit ungeschriebenen Gesetzen

Swift war schon im Mai des Vorjahres mit ihrem ersten Lockdown-Album „Folklore“ erfolgreich, es war das meistverkaufte Album 2020 in den USA. Mit der ähnlich gestimmten Liedersammlung „Evermore“ legte sie nach - obwohl Swift mit ein paar ungeschriebenen Gesetzen brach. Etwa jenem, dass Popsongs nur populär werden, wenn sie sich eines möglichst schlichten Vokabulars bedienen.

Inspiriert wurde Swift bei ihrer poetischen Aufrüstung von einer Lockdown-Lektüre: „Rebecca“ von Daphne du Maurier, die von der Literaturgeschichte zu Unrecht als eher seichte Autorin erinnert wird. Taylor Swift feiert sie, weil sie ihr Mut zur Poesie gemacht habe. Und dazu, ungewöhnliche Wörter zu verwenden. Etwa „epiphany“ (Offenbarung). Sie habe gedacht, dass sie mit solchen Wörter nie ins Popradio kommen würde, erzählte sie ihrem väterlichen britischen Kollegen Paul McCartney in einem Gespräch für die Zeitschrift „Rolling Stone“.

(red.)

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