Literatur

Fischen, Jagen, Sammeln

Eine ökologisch-anarchistische Gruppe namens „Deep Green Resistance“ strebt die vollständige Lahmlegung der industriellen Zivilisation an. Jetzt liegt ihr Manifest auf Deutsch vor. Darin wird die Rückkehr zu vormodernen agrarwirtschaftlichen Praxen gefordert. Eine Widerrede.

In dem von Robert Redford 2012 produzierten Politthriller „The Company You Keep – Die Akte Grant“ werden Überlebende einer linken ökologischen Gruppe namens „Weathermen“ nach Jahrzehnten aufgedeckt und gejagt. Die „Weathermen“ agierten in der Nachfolge der „Black Panther“; zwar verschrieben sie sich der Gewalt gegen Dinge, aber wie das meist bei derartigen Unternehmungen ist, irgendwann kommen Menschen zu Schaden. Ein Jahr vor Erscheinen des Films veröffentlichten drei Akteure einer tiefenökologisch-anarchistischen Gruppe namens „Deep Green Resistance“ ein Buch mit dem nicht gerade bescheidenen Untertitel „Strategien zur Rettung des Planeten“. Nun ist es auf Deutsch erschienen.

Mit Verve und Pathos tragen die Autoren und Autorinnen ihre Kritik an der industriellen Lebensweise vor und propagieren einen Widerstand, der vom Kampf um die Hegemonie in den Köpfen über Sabotage, Boykotte und Landbesetzungen bis hin zur Anzettelung von Guerilla- und Bürgerkriegen reicht. Schließlich entwerfen die Autoren eine nebulose „ökologische Kriegsführung“, deren inhaltliches Substrat dünn ist und das Niveau klassischer Strategen von Kriegen und Aufständen wie Thukydides, Sun Tzu oder Clausewitz nicht einmal streift.

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