Glosse

Triage in der Opfereinrichtung

Wenige Ressourcen für Frauen die Gewalt erleben
Wenige Ressourcen für Frauen die Gewalt erleben(c) imago images/Rolf Poss (Rolf Poss via www.imago-images.de)
  • Drucken

Seit mehr als einem Jahr steht die Welt still. Aus Angst, dass in Krankenhäusern die Ressourcen zu knapp werden und nicht jeder versorgt werden kann – seit Corona weiß jeder, was der Begriff Triage bedeutet.

Für Frauen, die Gewalt erleben, ist dies jedoch bereits Realität. Mehr als Krisenintervention und Akuthilfe könne man mit den derzeitigen Ressourcen nicht leisten, heißt es von der Wiener Interventionshilfe gegen Gewalt in der Familie. Die Einrichtungen sind völlig überlastet, Appelle an die Politik hätten keine Erleichterung gebracht.

Nicht einmal fünf Stunden hat ein Berater durchschnittlich Zeit, um ein Opfer zu betreuen. Wäre man in einem Krankenhaus, wäre dies die Versorgung in der Notaufnahme: Nach der allernötigsten Behandlung würde man nach Hause geschickt – auch wenn man längst nicht gesund ist.

Dabei ist gerade Gewalt in der Familie ein hochkomplexes Thema. Um langfristig helfen zu können, würde es meist mehr als fünf Stunden Zeit brauchen. Dass es dabei nicht lediglich um Beziehungsstreitigkeiten geht, zeigt ein Blick auf die Kriminalstatistik. Die fehlende Hilfe kann Frauen das Leben kosten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.