Gebirgsforschung

Skiregionen stemmen sich gemeinsam gegen den Klimawandel

Es ist ein besorgniserregendes Szenario, das Klimaforscher für die Alpenregion zeichnen: Die Durchschnittstemperatur dürfte in den nächsten zehn Jahren um etwa ein halbes Grad Celsius steigen.
Es ist ein besorgniserregendes Szenario, das Klimaforscher für die Alpenregion zeichnen: Die Durchschnittstemperatur dürfte in den nächsten zehn Jahren um etwa ein halbes Grad Celsius steigen.APA
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Für viele Skiresorts wird der Umstieg auf klimafreundlichere Energien zunehmend auch zu einer Überlebensfrage. Wie er gelingen kann, zeigt ein internationales Forschungsprojekt mit österreichischer Beteiligung. Herausgekommen ist ein Leitfaden für die Praxis.

Es ist ein besorgniserregendes Szenario, das Klimaforscher für die Alpenregion zeichnen: Die Durchschnittstemperatur dürfte in den nächsten zehn Jahren um etwa ein halbes Grad Celsius steigen, die Schneegrenze um 150 Meter nach oben wandern. An bis zu 20 Tagen weniger im Jahr wird es schneien, die Gletscher werden weiter schwinden. Mitverantwortlich dafür machen zahlreiche Expertinnen und Experten den Wintertourismus. Wie die Skiregionen dazu beitragen können, diesen Trend möglicherweise zu stoppen und das Pistenvergnügen umweltfreundlicher zu machen, zeigt das von der EU kofinanzierte Projekt „Smart Altitude“ auf, das nach dreijähriger Laufzeit Ende April zu Ende ging.

Beteiligt beim Erstellen eines Leitfadens, der die Verantwortlichen in den Tourismus-Resorts beim Einsparen von Energie und bei der optimaleren Nutzung erneuerbarer Energiequellen unterstützt, war auch das Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Für den Geografen Andreas Haller ist vor allem die im Rahmen des Projekts initiierte Vernetzung zwischen den Tourismuspraktikern, der öffentlichen Verwaltung und den Wissenschaftlern ein Meilenstein: „Die Verantwortlichen in den Skiregionen haben aus ihren Bedürfnissen und Schwerpunkten heraus die Richtung vorgegeben, und wir waren auf der Suche nach Lösungen behilflich.“ Die Erfahrung habe gezeigt, dass in vielen Wintersportorten der Wille zu mehr Nachhaltigkeit vorhanden ist, aber: „Für Bürgermeister oder Liftbetreiber ist es schwierig, verstreut publizierte wissenschaftliche Analysen überhaupt zu finden – ganz zu schweigen davon, diese dann auf ihre jeweilige Situation umzulegen. Deshalb landen viele spannende, wissenschaftliche Arbeiten in der Schublade, statt ihren Weg in die Praxis zu finden.“

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