Büromarkt Wien: Große Mieter suchen wieder

Bueromarkt Wien Grosse Mieter
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Schon 2010 war ein mageres Jahr in Sachen Neuflächenproduktion. 2011 wird noch weniger realisiert. Die Nachfrage nach Flächen dürfte dann jedoch leicht anziehen.

Frisch und fertig – Bürobjekte, auf die diese Attribute passen, werden im nächsten Jahr mehr die Ausnahme denn die Regel auf dem Wiener Büromarkt bilden. Auf 150.000 Quadratmeter Flächen in neuen beziehungsweise generalsanierten Flächen kommt die Otto Immobilien Gruppe in ihrem neuen Marktbericht, CB Richard Ellis spricht von rund 195.000 Quadratmetern.

Weniger als heuer werden es auf jeden Fall, und 2010 war ohnehin schon ein – in dieser Hinsicht – mageres Jahr: 170.000 bis rund 200.000 Büroquadratmeter kamen und kommen hinzu. „Weil auch die Unternehmen bei Anmieten zurückhaltend, Angebot und Nachfrage also beide klar rückläufig sind, wirkt sich die geringe Neuflächenproduktion dieses Jahr nicht auf Mietpreise aus“, sagt Claudia Strasser, Gewerbeimmobilienexpertin bei der Otto Immobilien Gruppe. Der Wiener Markt bleibt also, wie er immer schon war: „Stabil, robust, schwankungsarm“, zählt sie auf.

2010: Wenig neue Vermietungen

An die 230.000 Quadratmeter werden heuer insgesamt vermietet werden. Das bedeutet einen Rückgang von voraussichtlich 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und um 27 Prozent weniger, als durchschnittlich im Zeitraum von 2000 bis 2009 umgesetzt wurden.

Für 2011 rechnet Strasser mit einem Anziehen des Marktes. Grund für die Prognose: „Einerseits liegt das an der geringen Neuproduktion. Andererseits sind schon zahlreiche Flächengesuche seitens großer Mieter zu bemerken.“

2011: Kommen Mietpreiserhöhungen?

Während man bei der Otto Immobilien Gruppe davon ausgeht, dass die durchschnittlichen Preise dann trotzdem stabil bleiben, könnte es, so CB Richard Ellis Österreich, einen leichten Anstieg geben – unter Umständen. „Wenn die Nachfrage ,konservativ' ist, wird durch das geringe Fertigstellungsvolumen eine niedrige Leerstandsrate erzielt. Sobald der Markt wieder anzieht, ist mit Preiserhöhungen aufgrund eines zu geringen Angebots zu rechnen“, sagt Andreas Ridder, Geschäftsführer von CB Richard Ellis Österreich. Von den heuer errichteten oder generalsanierten Flächen seien bereits mehr als die Hälfte, an die 105.000 Quadratmeter, vorverwertet, berichtet Ridder. „Das macht den Markt spannend für neue Interessenten – und möglicherweise auch teurer.“

Für die meiste Nachfrage sorgten heuer vor allem Unternehmen aus dem öffentlichen Bereich. So war die Anmietung von rund 20.000 Quadratmetern in einem Objekt an der Roßauer Lände durch zwei Institute der Universität Wien einer der größten Abschlüsse. Motiv für die meisten Übersiedlungen sind nach wie vor Kostenreduktion und Flächenoptimierung, sagt Michael Ehlmaier, Geschäftsführer von EHL Immobilien. Gute Chancen hätten vor allem Objekte, die sich vom allgemeinen Angebot abheben und zielgruppenorientierte, spezielle Ausrichtungen bieten.

Welche Objekte – frisch und fertig – im nächsten Jahr dann doch auf den Wiener Markt kommen? Zum Beispiel das Projekt „space2move“ mit rund 26.000 Quadratmetern in Wien 19, außerdem der Raiffeisenturm an der Oberen Donaustraße, das Media Quarter Marx in Wien 3 sowie der Bauteil II des Forum Schönbrunn.

Wiener Büromarkt: Zahlen und Trends

MEHR: DiePresse.com/immobilien

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.10.2010)


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