Replik auf Kurt Remele

Eine Frage der Verantwortung

Keiner fragt, ob der Amtsverzicht von Erzbischof Marx nicht mehr Schaden anrichtet als anderes.

Lang und breit wurde über die Hintergründe des letztlich abgelehnten Rücktrittsgesuchs des Erzbischofs von München-Freising, Reinhard Kardinal Marx, gemutmaßt, aber kaum wurde dabei die eigentliche Frage gestellt, geschweige denn beantwortet: Was heißt es, (Mit-)Verantwortung zu übernehmen? Und ist ein angebotener Amtsverzicht die richtige Reaktion, wenn die aktive, kreative und pastorale Mitarbeit am Bau einer Kirche der Zukunft das Gebot der Stunde ist.

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In seinem Schreiben an den Papst erläutert der deutsche Purpurträger sein Handeln wie folgt: „Im Kern geht es für mich darum, Mitverantwortung zu tragen für die Katastrophe des sexuellen Missbrauchs durch Amtsträger der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten. [. . .] Die Diskussionen der letzten Zeit haben gezeigt, dass manche in der Kirche gerade dieses Element der Mitverantwortung und damit auch der Mitschuld der Institution nicht wahrhaben wollen und deshalb jedem Reform- und Erneuerungsdialog im Zusammenhang mit der Missbrauchskrise ablehnend gegenüberstehen. Ich sehe das dezidiert anders. [. . .] Ich glaube, eine Möglichkeit, diese Bereitschaft zur Verantwortung zum Ausdruck zu bringen, ist mein Amtsverzicht. So kann von mir vielleicht ein persönliches Zeichen gesetzt werden für neue Anfänge, für einen neuen Aufbruch der Kirche, nicht nur in Deutschland.“ – Was ist davon zu halten?

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