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Im Kinsky: Die große Sommerauktion

Lot 1031: Jan Brueghel der Jüngere, Paradieslandschaft mit der Erschaffung Evas, 1630er-Jahre, Schätzpreis: 50.000 bis 100.000 Euro.
Lot 1031: Jan Brueghel der Jüngere, Paradieslandschaft mit der Erschaffung Evas, 1630er-Jahre, Schätzpreis: 50.000 bis 100.000 Euro. (c) beigestellt
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„Von 6. bis 8. Juli bieten wir wunderbare Objekte aus unseren sechs Sparten an“, so Michael Kovacek, Mit-begründer des Auktionshauses im Kinsky. Nun ist wieder eine Auktion mit spannendem Bieten im Saal möglich.

In der Sparte Alte Meister ist das Haus stolz, eine „Paradieslandschaft mit der Erschaffung Evas“, in den 1630er-Jahren von Jan Brueghel dem Jüngeren geschaffen, anzubieten. Phantastische Landschaften wie diese waren damals überaus beliebt, das aufkeimende Interesse des Jahrhunderts an der Natur und Artenvielfalt wird hier deutlich. So reiste Jan Breughel der Jüngere etwa an den Hof Rudolfs II. nach Prag, wo er dessen Menagerien mit exotischen Vögeln und Tieren erleben konnte. Diese und mehr bringt er in das Bild ein: Pinguine, Kamele, Elefanten, Raubkatzen und schließlich ein weißes „Paradiespferd“. Das Werk besticht durch diese Exotik und seine lebendigen Details, in der für den Künstler typischen Farbigkeit.

Aus dem Kreis der Künstler um Kaiser Rudolf II. stammt Hans Holtzmayrs „Anbetung der Könige“, um 1600 entstanden. Die Ausführung und Materialkenntnis kennzeichnen die Qualität der Ausbildung des Schülers des Rudolfinischen Hofkünstlers Hans von Aachen.
Großes Interesse erwartet man auch für vier Pferdegemälde von einem Schüler Johann Georg de Hamiltons, die für die Adelsfamilie Trauttmansdorff-Weinsberg angefertigt wurden. Hamiltons Name gilt als der Inbegriff dieser Kunstrichtung, daher ist die Wiederentdeckung der Bilder aus der Hand seines herausragenden Schülers Johann P. Leopold Axtmann umso bedeutender.

Lot 1201: Rudolf von Alt, Blick vom Basteipavillion vor dem Stadtpalais Liechtenstein auf die Votivkirche in Wien, 1873, Schätzpreis: 50.000 bis 100.000 Euro.
Lot 1201: Rudolf von Alt, Blick vom Basteipavillion vor dem Stadtpalais Liechtenstein auf die Votivkirche in Wien, 1873, Schätzpreis: 50.000 bis 100.000 Euro. (c) beigestellt

Gemälde des 19. Jahrhunderts

Die Sparte glänzt mit Rudolf von Alts herrlichem „Blick vom Basteipavillion vor dem Stadtpalais Liechtenstein auf die Votivkirche in Wien“ aus dem Jahr 1873. Das Aquarell entstand für die Sammlung des Fürsten Liechtenstein, und der Künstler konzentriert sich auf die unmittelbare Umgebung der mit einem blühenden Oleander geschmückten Terrasse des Basteipavillons des Fürsten. Nur ein Jahr später wurde dieser abgerissen, und der Ausblick war unwiederbringlich dahin. Zusätzlich veränderten bald die Universität und das k.k. Hofburgtheater die Aussicht, die erst danach gebaut wurden.

Eine besondere Rarität aus der Hand desselben Künstlers ist sein frühes Ölbild „Wolfgangsee in Oberösterreich“ aus dem Jahr 1831. Noch orientiert sich Alt in seiner Malweise am Biedermeier, aber das gekonnte Einsetzen von Licht und Schatten deuten bereits auf sein großes Können hin. Aus einer steirischen Privatsammlung kommen 21 Ölbilder des Landschaftsmalers Alfred Zoff, zu dessen Sammlern auch das Kaiserhaus zählte. Schließlich bietet das Auktionshaus zwei wunderbare Blicke auf Salzburg – einmal vom Mönchsberg, einmal vom Kapuzinerberg – des Landschaftsmalers Georg Pezolt an; es handelt sich hier um geradezu museale Bilder.

Lot 2020: Marc Chagall*, „Les fiancés à l’oiseau“ oder „Le mariage“ (Studie), Schätzpreis: 100.000 bis 200.000 Euro.
Lot 2020: Marc Chagall*, „Les fiancés à l’oiseau“ oder „Le mariage“ (Studie), Schätzpreis: 100.000 bis 200.000 Euro.(c) beigestellt

Klassische Moderne

Hier wartet das im Kinsky mit einem berührenden Pastell von Marc Chagall, entstanden um 1960, auf. Der Titel „Les fiancés à l’oiseau“ oder „Le mariage“ weist auf das Liebespaar (verlobt oder eben bereits verheiratet) hin, das sich eng umschlungen hält. Steil scheinen sie gegen Himmel zu schweben, eingerahmt von Vögeln und Blumen. Dies ist ein immer wiederkehrendes Thema in Chagalls Oeuvre. Ein weiteres Pastell und eine Papierarbeit bietet das Auktionshaus ebenfalls an: „Le nu sur le bouquet“ aus 1978 und eine „Bethsabée“ aus 1952/53.

Einen weiteren französischen Künstler präsentiert das Haus mit dem Impressionisten Pierre-Auguste Renoir. Die „Landschaft in der Provence mit Olivenbäumen“, um 1900 entstanden, ist eine Arbeit, mit der er das wunderbare Licht und die Harmonie der Farben Südfrankreichs einfängt. Auch „Mutter und Kind auf dem Lande“ aus 1895 zeigt die Protagonisten in einer ähnlichen Landschaft. Schließlich sind noch sieben Arbeiten Oskar Kokoschkas aus einer österreichischen Sammlung zu erwähnen, außergewöhnliche Raritäten aus der frühen Schaffensperiode. Nicht zuletzt sei auf das Werk „Kirchenstiege“ von Alfons Walde aus dem Jahr 1922 hingewiesen, das erstmals zur Auktion kommt.

Zeitgenössische Kunst

In dieser Sparte zieht ein explosives Bild Arnulf Rainers sofort alle Blicke auf sich. Die schillernde Buntheit erinnert an das aufgeplusterte Gefieder eines Federtiers – so heißt das Bild auch „Eitler Vogel“, aus den Jahren 1981/82. Es handelt sich dabei um eine Fingermalerei des Künstlers, eine Technik, mit der er noch näher am Bild arbeiten konnte. 1975 aus der Notwendigkeit heraus entstanden, schnell für einen abgebrochenen Pinsel Abhilfe zu schaffen, wurden diese Malereien mit den Fingern zu einem eigenen Bestandteil seines Oeuvres.

Aus dem Nachlass von Ludwig Schwarzer kommen drei Ölbilder, der Künstler ist der Gruppe der phantastischen Realisten zuzurechnen. Seine Malweise ist dementsprechend von altmeisterlicher Perfektion und der Vorliebe für surreale Bildwelten geprägt. Eine schöne Sammlung früher Arbeiten aus den 1960er-Jahren des heuer verstorbenen Künstlers Hans Staudacher kommt ebenfalls zur Auktion. „Violaine“, ein 1986 geschaffenes Ölgemälde von Otto Mühl, wird ebenfalls aufgerufen. Das Modell selbst zählte zu Otto Mühls engstem Kreis, lebt heute als Künstlerin in Portugal und betreut Otto Mühls Archive in der art & life community in Faro.

Lot 2315: Arnulf Rainer, Eitler Vogel, 1981/82, Schätzpreis: 35.000 bis 70.000 Euro.
Lot 2315: Arnulf Rainer, Eitler Vogel, 1981/82, Schätzpreis: 35.000 bis 70.000 Euro. (c) beigestellt

Jugendstil & Design

Eine Wanduhr von Adolf Loos, um 1920 entstanden, ist das Toplos dieser Sparte. Denn seit der Gründung des Auktionshauses ist es das erste Mal, dass eine zur Montage an die Wand bestimmte Uhr angeboten wird – eine echte Rarität und Besonderheit. Es handelt sich dabei wohl um ein Einzelstück, das für eine Hietzinger Villa entworfen worden war. Die schmucklose Uhr ist mit ihren rein technischen und konstruktiv bedingten Bestandteilen ein typischer Einrichtungsgegenstand des Wiener „konstruktiven“ Jugendstils. Der Uhrkasten dient im Gegensatz zu historischen Vorbildern nur dazu, das Uhrwerk zu tragen und zu schützen.

Eine Sammlung ausgesuchter Vasen aus einer europäischen Gallé Sammlung kommt ebenfalls zum Aufruf. Alle Objekte sind Beweis für die gestalterische Finesse und Vielfalt der Manufaktur. Aus einer großen Keramiksammlung kommen einige außergewöhnliche Stücke von Michael Powolny, die einen repräsentativen Überblick über sein Können ermöglichen. Schließlich sei auf Sammlungen von Objekten aus der Werkstätte Hagenauer hingewiesen. Dazu zählen etwa von Franz Hagenauer hergestellte Kopfskulpturen aus den 1930er-Jahren.

Lot 384: Punu/Lumbo, Gabun, Schätzpreis: 5000 bis 10.000 Euro.
Lot 384: Punu/Lumbo, Gabun, Schätzpreis: 5000 bis 10.000 Euro.(c) beigestellt

Antiquitäten

Aus Afrika stammen die Objekte aus der Sammlung eines österreichischen Connaisseurs, die im Kinsky unter den Hammer kommen. Sie alle wurden von afrikanischen Stämmen im Rahmen eines Kultes verwendet und erst weggegeben, als ihre „Wirkungskraft“ nachließ. Durch regelmäßigen Gebrauch entstanden eine unverwechselbare Patina und starke Ausstrahlungskraft. In Bezug auf Ästhetik sind die Kunstgegenstände mit jener der klassischen französischen Moderne vergleichbar; Derain, Picasso, Braque oder Giacometti ließen sich von derartigen Masken inspirieren.

Für Musikliebhaber gibt es schließlich eine Rarität zu ersteigern: eine Bronzebüste Herbert von Karajans gestaltet von Milos Borc; eine weitere Büste befindet sich in der Wiener Staatsoper.

Im Kinsky

Große Sommerauktion
6.-8. Juli, Schaustellung ab 1. Juli
Mo–Fr 10-18 Uhr, Sa & So 10-17 Uhr
Lassen Sie sich unsere Kataloge kostenfrei zuschicken. Das Angebot gilt, solange der Vorrat reicht.

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