Heiraten macht mächtig

Die Promotion auf dem Standesamt ist sogar in Wien aus der Mode gekommen. Gattinnen von Sektionschefs oder Urologen werden nicht mehr automatisch mit „Frau Hofrat“ oder „Frau Doktor“ angesprochen.

In den USA geht der Trend offenbar in die Gegenrichtung. Zum ersten Mal seit vier Jahren kürte das Magazin „Forbes“ heuer nicht die deutsche Kanzlerin Angela Merkel zur mächtigsten Frau des Planeten, sondern Michelle Obama. Als Begründung würde man jetzt wenigstens erwarten, dass die First Lady ihren Mann beim Zähneputzen strategisch berät. Aber weit gefehlt: Michelle Obama halte sich aus der harten Politik heraus, lobt das Magazin. Sie sei eine „Modeikone und athletische Mutter von zwei Kindern“. Sehr schön. Nächstes Jahr kriegt den Titel dann wohl die Ehefrau mit dem knusprigsten Schweinsbraten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2010)

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