Ein Blick in eine 4300 Jahre zurückliegende Vergangenheit: Der Grazer Physiker Matteo Luisi erforscht in den USA das Zusammenspiel junger massiver Sterne in interstellaren Wolken. Derzeit in West Virginia, bald in Pennsylvania.
Siebentausendzweihundertfünfundsiebzig Kilometer bzw. 4300 Lichtjahre. Die erste Distanz gibt die Entfernung der TU Graz, der Heimat-Uni von Matteo Luisi, zur West Virginia University in Morgantown (USA) an, der derzeitigen Wirkungsstätte des Astrophysikers. In Lichtjahren wird wiederum die Entfernung von der Erde zur interstellaren Wolke RCW 120 berechnet, die im Fokus der Forschungsarbeit Luisis steht.
„Meine Forschung behandelt die Interaktion zwischen jungen, massiven Sternen in interstellaren Wolken – wie RCW 120 – und dem Gas und Staub in der Wolke“, sagt Luisi. Diese Sterne haben unter anderem starke stellare Winde, die das Gas in der Wolke komprimieren können – und dieses Gas kann dann unter bestimmten Voraussetzungen neue Sterne bilden.
Mit dem Blick auf dieses Forschungsgebiet war der Weg des Grazers in die USA vorgezeichnet. Sein Interesse an der Astrophysik hat ein Buch über Astronomie, das Matteo Luisi als Kind gelesen hat, ausgelöst. Vorerst studierte er Technische Physik an der TU Graz, verlor aber nach der Graduierung als Diplomingenieur sein wissenschaftliches Steckenpferd nicht aus den Augen. 2014 bewarb er sich für ein Doktoratsstipendium in den USA und entschied sich für die West Virginia University (WVU).