Architektur & Design

Wenn der Dom grün sieht

Der Nordturm des Steffl als vertikaler Garten? Konzept und Grafik von Landschaftsdesigner Mario Terzic.
Der Nordturm des Steffl als vertikaler Garten? Konzept und Grafik von Landschaftsdesigner Mario Terzic.
  • Drucken

Die Stadt Wien scheint das Thema Überhitzung immer noch nicht ernst zu nehmen. Sie sollte auf die Kunst hören: Mario Terzic möchte den Stephansdom begrünen. Der Name seines Projekts: Franziskusgarten.

Als Bewohner*in von Wien kann man prinzipiell nicht klagen, die Stadt bietet im Sommer viele Qualitäten, die andere Großstädte vermissen lassen. Ein breites Angebot an Wasserzugängen ermöglicht es jenen, die sich nicht ins Grüne, in die Berge oder an einen See zurückziehen können, an einem Ufer zu entspannen, schwimmend sich abzukühlen und durch eine frische Brise vom Wasser her die Hitze der Büroräume zu vergessen. Kilometerlange Uferböschungen und Strände an Alter, Neuer und strömender Donau sind frei zugänglich, und seit einem Jahr wird sogar im Donaukanal wieder geschwommen. Ein Stück Freiraum mitten in der Stadt, das der „Schwimmverein Donaukanal“ für sportliche Wasserhungrige wiederentdeckt hat.

Entlang des Donaukanals leben Zehntausende Wiener und Wienerinnen, denen sich mit dem kanalisierten Donauwasser oft die einzige innerstädtische Option zur abendlichen Abkühlung eröffnet. In einem dieser dicht bebauten Grätzel, wo einige wenige Bäume in einem Park über einer Tiefgarage versuchen, frische Luft zu spenden, steigen die Temperaturen bei einer Hitzewelle ins Unerträgliche. Aber man weiß, dass die Gemeinde Wien einen Strategieplan entwickelt hat, um die aufgeheizten Straßenzüge mit erfrischendem Wind zu entschärfen. Die Hitzeinseln – „Urban Heat Islands (UHI)“ – sollen mit städtebaulichen Maßnahmen abgekühlt werden: etwa mit grünen Fassaden, Sprühnebelanlagen und Trinkbrunnen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.