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Dortmunds urgewaltige Kampfansage vor dem Supercup

Erling Haaland
Erling HaalandREUTERS
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Erling Haaland trifft weiter für den BVB. Ist das der Trumpf, mit dem die Dortmunder heuer unter Marco Rose endlich Bayern München ernsthaft fordern können? Das erste Kräftemessen soll Aufschluss geben.

Dortmund. Erling Haaland hält die Fußballwelt weiter in seinem Bann. Das überrascht weitaus weniger als die Tatsache, dass er es nach wie vor im Trikot von Borussia Dortmund tut. Nach seiner traumhaften Vorsaison (41 Tore in 41 Pflichtspielen) galt der 21-Jährige als heißeste Transferaktie des Sommers, doch mit Manchester City (Jack Grealish), Chelsea (Romelu Lukaku) und Paris St. Germain (Lionel Messi) verstärkten sich die kaufkräftigsten Vertreter der Szene anderweitig. Sehr zur Freude der BVB-Fans, die sich so weiter an der norwegischen Urgewalt erfreuen dürfen.

Am Samstag feierte der Anhang im Stadion Haaland mit Standing Ovations, denn beim 5:1 zum Meisterschaftsauftakt gegen Eintracht Frankfurt hat der Stürmerstar seine Qualitäten einmal mehr unterstrichen: Den drei Toren zuletzt im Cup folgten nun zwei weitere sowie drei Assists. Das macht zusammen 62 Treffer in 61 Spielen seit dem Wechsel von Salzburg nach Dortmund im Jänner 2020. „Haaland ist schon ein Paket, das muss man sagen“, schwärmte BVB-Kapitän Marco Reus. Ähnlich euphorisch urteilte auch Giovanni Reyna: „Das beste Wort für ihn ist Maschine.“

Den Überflieger am Boden zu halten, das ist die Aufgabe von Neo-Coach Marco Rose, der die Mannschaftsdienlichkeit seines Starstürmers hervorhob: „Wie Erling für die Mannschaft und seine Mitspieler rennt und ackert, das macht ihn genauso aus wie seine Tore.“ Mit Mats Hummels, Emre Can, Thomas Meunier und Julian Brandt fehlten dem Dortmund-Trainer wichtige Kräfte. Der dennoch extrem starke Auftritt seiner Mannschaft ließ erkennen, dass Rose die von Vorgänger Edin Terzić eingeleiteten Umbauarbeiten erfolgreich weiterführt. „Viel mehr geht nicht“, resümierte der 44-Jährige nach dem Schlusspfiff.

Ob das genügt, um Bayern schon in dieser Saison herausfordern zu können? Kapitän Reus wollte nicht spekulieren. „Für eine Kampfansage ist es sehr früh. Aber wenn man in Dortmund spielt, mit den Fans und der Geschichte, brauchen wir nicht über zweite oder dritte Plätze reden. Dann muss immer das Ziel sein, Titel zu holen.“ Die erste Chance dazu hat Dortmund am Dienstag (20.30 Uhr, live Sat1, Sky) im Supercup gegen Meister Bayern.

Bayern im Stimmungstief

Ganz im Gegensatz zu Dortmund herrscht in München alles nur keine Hochstimmung. Der Tod von Torjägerlegende Gerd Müller überschattete das magere 1:1 gegen Gladbach. Neo-Trainer Julian Nagelsmann geht damit sieglos in das erste Kräftemessen mit dem Erzrivalen. „Wir hätten gerne gewonnen, jetzt müssen wir es am Dienstag richten“, meinte der 34-Jährige leicht trotzig.

Der Supercup genießt auch in Deutschland zwar traditionell nicht die höchste Wertschätzung, gilt aber als wichtige Standortbestimmung. Zumal, wenn auf beiden Seiten neue Trainer auf der Bank Platz genommen haben. Nagelsmann wird seit seinem Aufstieg zum Cheftrainer vor fünf Jahren (Hoffenheim) hochgelobt, ist aber auch nach seinem zweijährigen Engagement bei Leipzig noch ohne Titel. In München (Vertrag bis 2026) muss er liefern.

(red)

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