Industrie

Heimo Scheuch: Wienerberger ist mehr als 200 Jahre an der Spitze

Caio Kauffmann
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Der weltgrößte Ziegelhersteller, Wienerberger, gehört seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu den Besten in seinem Metier – und tut alles, um das weiterhin zu bleiben

Wien. Selten findet man in der schnelllebigen Wirtschaft so viel Beständigkeit wie bei Wienerberger. Es begann 1819, als der niederösterreichische Bauingenieur Alois Miesbach die staatliche Ziegelei am Wienerberg im Süden Wiens übernahm. Im Lauf der Jahre machte er den Betrieb zur größten Ziegelfabrik Europas. Ein wichtiger Meilenstein war der Börsengang 1869.

Mehr als 200 Jahre nach der Gründung gehört Wienerberger weiterhin zur Weltspitze: Die Gruppe ist der weltgrößte Ziegelproduzent für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie europäischer Marktführer bei Tondachziegeln. Neben Ziegeln für Wand, Fassade und Dach stellt das Unternehmen heute auch Rohrsysteme aus Kunststoff und Keramik sowie Flächenbefestigungen aus Beton und Ton her. Während der Niederösterreicher Miesbach den Grundstein für den Erfolg legte, sorgt Wienerberger-Vorstandschef Heimo Scheuch seit 2009 dafür, dass das Unternehmen weiterhin an der Spitze bleibt, indem es sich stets an den Wandel der Zeit anpasst, ohne dabei sein Kerngeschäft aus den Augen zu verlieren.

So hat Scheuch den Konzern auch mit sicherer Hand durch die Coronakrise geführt. Die Pandemie hat Wienerberger zwar zu Beginn hart getroffen, aber es dauerte nicht lang, bis der Ziegelhersteller von der hohen Nachfrage nach Baustoffen für Renovierungen sowie Neubauten von Gebäuden profitieren konnte – und im ersten Halbjahr ein Rekordergebnis legte.

Die gute Entwicklung dürfte sich auch bis Jahresende fortsetzen. Viele der Märkte, auf denen Wienerberger tätig ist – insgesamt ist der Konzern an knapp 200 Standorten in 29 Ländern aktiv –, sind dabei, die Rückgänge der Krise zu kompensieren, und weisen heuer hohe Wachstumsraten auf – vor allem im Neubaubereich dürfte bald das Vorkrisenniveau erreicht sein. Hemmend könnte sich hingegen der Fachkräftemangel auswirken. Die hohen Rohstoffpreise und Lieferkettenprobleme bleiben ebenso ein Thema für den international tätigen Konzern.

Abgesehen von den kurzfristigen Herausforderungen hat sich Wienerberger auch ehrgeizige Ziele beim Klimaschutz gesetzt: Bis 2023 sollen die CO2-Emissionen gegenüber 2020 um 15 Prozent verringert werden, bis spätestens 2050 soll das Industrieunternehmen klimaneutral sein.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Erreicht werden soll das, indem entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf Nachhaltigkeit gesetzt wird – von der Produktentwicklung über die Beschaffung und Produktion bis hin zur Nutzung, Wiederverwendung oder dem Recycling der hergestellten Produkte.

Schon jetzt bietet Wienerberger seinen Kunden energieeffiziente Baustofflösungen, zum Beispiel klimaneutrale Ziegel, Solar-Paneele in Dachflächen oder Fassadenbegrünungen im Renovierungsbereich an. Zudem stellt die Gruppe Infrastrukturlösungen im Regenwassermanagement bereit und unterstützt die Vermeidung von Überflutungen sowohl in urbanen als auch in ländlichen Gebieten. (red.)


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