Taiwan-Frage

Litauen bekommt Chinas Zorn zu spüren

AP / picturedesk.com
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Peking setzt Vilnius wegen der diplomatischen Beziehungen zu Taipeh unter Druck – eine Warnung an ganz Europa.

Diana Mickeviciene kam frisch erholt aus dem Sommerurlaub zurück nach Peking, doch in ihrer Wahlheimat wurde die litauische Botschafterin denkbar kalt empfangen: Nach einer dreiwöchigen Covid-Quarantäne wird die Diplomatin am Dienstag umgehend des Landes verwiesen. Ihre lokalen Mitarbeiter erhalten unterdessen bereits täglich Drohanrufe von nationalistischen Chinesen.

Seit Vilnius und Taipeh sich darauf geeinigt haben, gegenseitig diplomatische Vertretungen zu eröffnen, sind die Beziehungen zwischen dem baltischen Staat und Festlandchina geradezu erodiert. Zwar toleriert Peking zähneknirschend, wenn bestimmte Länder sogenannte „Taipeh-Büros“ führen. Doch eine Verwendung der Länderbezeichnung „Taiwan“, wie Litauen es nun als erstes EU-Land plant, duldet China unter keinen Umständen. Schließlich sieht es die Insel als abtrünnige Provinz an, die man notfalls mit militärischem Zwang wiedervereinigten möchte.

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