Gastbeitrag

Die großen Fragen können wir nicht ohne China lösen

Peter Kufner
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Die USA sehen China zunehmend als strategischen Rivalen. Europa steht dabei zwischen den Stühlen – und ohne Plan da.

Der US-Botschafter in einem asiatischen Wirtschaftszentrum schrieb unmissverständlich an seinen Außenminister in Washington: „Kappen Sie nicht alle Verbindungen. Geben Sie ihnen einen wirtschaftlichen Spielraum, oder sie werden gezwungen sein, mit Gewalt ein eigenes Wirtschaftsimperium aufzubauen.“ Die Warnung blieb ungehört. Denn die amerikanische Politik war okkupiert von harten Verfechtern des Wirtschaftsnationalismus. Keine zehn Jahre später befanden sich beide Länder im Krieg.

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Die Geschichte entsprang keiner düsteren Zukunftsprognose, sondern spielte sich 1935 ab. Sie schildert die Versuche des US-Botschafters in Tokio, Joseph Grew, den wachsenden Spannungen zwischen Japan und den USA zu begegnen. Der Rest ist bekannt. Japans Bedarf an Rohstoffen führte zur Besetzung der Mandschurei und später zur Schaffung der „Greater East Asia Co-Prosperity Sphere“, die Botschafter Grew in den 1930er-Jahren so beunruhigte. Wenige Jahre später waren beide Länder in einen Krieg verwickelt.

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