Internationale Opferorganisationen warten auf die Anklage eines angeblichen syrischen Foltergenerals, der in Österreich lebt. Die Mühlen der Justiz mahlen langsam.
Damaskus/Wien. Elektroschocks. Vergewaltigungen. Stock- und Peitschenhiebe. Hunger, Durst, zusammengepferchte Häftlinge. Mit derartigen Methoden versucht Syriens Machthaber, Bashar al-Assad, Kritiker und Oppositionelle ruhigzustellen. Einer seiner einst höchstrangigen Geheimdienstoffiziere hat in Österreich Unterschlupf als Flüchtling gefunden. Internationale Opferorganisationen warten darauf, dass er zur Rechenschaft gezogen wird. Doch es dauert.
Mehr als sechs Millionen Syrer sind seit Beginn der Kriege vor zehn Jahren aus ihrem Land geflüchtet – und mit ihnen auch Dokumente und Beweise ihrer Leidensgeschichten. Neben dem IS ist es auch Machthaber Bashar al Assad selbst, dem Gräueltaten vorgeworfen werden. Internationale Opferorganisationen sammeln und ordnen Beweise, versuchen die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Manche mutmaßlichen Täter leben als Flüchtlinge mittlerweile in Europa, einzelnen wurde der Prozess gemacht. Der Westen will kein gemütlicher Ort für Kriegsverbrecher sein.