Keine gute Idee, zum alten Modus zurückzukehren.
Vorabdruck

Warum ist es so schwer das Richtige zu tun?

Ist es Bequemlichkeit, Angst – oder sind wir einfach nur starrköpfig? Warum ist es für eine moderne Gesellschaft so schwer, das Richtige zu tun und durchzusetzen? Über die Klimakrise, Corona und unser Zaudern.

Wir wissen fast alles, was zu tun ist, um die Klimakrise zu lösen: Der CO?-Ausstoß muss gesenkt werden, der Flächenverbrauch, insbesondere von Grün- und Waldflächen, muss zurückgefahren werden, unsere Mobilitätsprofile müssen sich ändern – und die Liste der Aufgaben ließe sich noch erheblich verlängern. Es gibt kaum eine Krise beziehungsweise kollektive Aufgabe, über die wir mehr wissen und bei der es weniger Differenzen und Konflikte über die Ursachen des Problems gibt. Anders als in der Covid-Krise, bei der sich die Gesellschaft wie ein lernendes System sowohl in Gestalt ihrer Wissenschaft als auch in den anderen Funktionssystemen zunächst mit der Problembeschreibung schwertat, könnte die Klimakrise als Referenztest für die Frage dienen, warum sich eine moderne Gesellschaft so schwertut, das Richtige zu tun und durchzusetzen, denn wir wissen das meiste in ziemlich unstrittiger Form schon seit Jahrzehnten.

Der inzwischen jahrzehntelange Diskurs folgt erwartbaren Bahnen: Es gelingt offensichtlich nicht, dass „die Gesellschaft“ wie aus einem Guss auf das Problem reagiert. Akteure welcher Couleur auch immer sind nicht in der Lage, ihr Verhalten schlicht auf eine klimaverträgliche Form umzustellen. Ich formuliere absichtlich naiv: Es gelingt offensichtlich nicht, nur noch politische Programme zu verabschieden, die das Klimathema rigoros behandeln – das liegt schon daran, dass in der Politik offensichtlich konkurrierende Programme geschrieben werden müssen, was die Zielformulierung schon aufweicht. Dasselbe gilt auf Märkten. Wer wagt sich mit neuen Technologien auf den Markt? Ist es ökonomisch nicht klüger, bisherige Erfolgsmodelle noch möglichst lange weiterzuverwenden? Die Automobilindustrie ist dafür ein gutes Beispiel.

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