Gastkommentar

Amerikas geschönte Geschichte und die Folgen

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Die Themen Rassismus und Sklaverei wurden in den USA noch immer nicht gänzlich aufgearbeitet. Kommt jetzt die Wende?

Die Ermordung von George Floyd letzten Sommer in Minneapolis durch einen weißen Polizisten hat das amerikanische Ewigkeitsthema Rassismus und die immer noch unerledigte Aufarbeitung seiner Sklavenvergangenheit sowie den Umgang mit der amerikanischen Urbevölkerung erneut ins Zentrum der öffentlichen Diskussion gerückt. Floyds Ermordung konfrontierte Amerika mit seiner schöngefärbten Geschichtsschreibung und ist die Aufforderung, sich endlich ernsthaft um Versöhnung und Wiedergutmachung zu bemühen.Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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Dass die Unterwerfung und Vernichtung der Urbevölkerung eine Folge der Besiedlung durch weiße Europäer gewesen ist, ist historisch belegt. Ebenso, dass rund 90 Prozent nach dem Erstkontakt mit europäischen Einwanderern ums Leben kamen, wofür als Hauptursache nicht kriegerische Auseinandersetzungen, sondern die von Europäern verbreiteten Infektionskrankheiten verantwortlich gemacht wurden. Historiker sind sich jedoch einig, dass der Großteil der kriegerischen Feindseligkeiten völkermordähnliche Züge hatte.

Ein Ende des Schweigens?

Dem Land fällt die Aufarbeitung, Versöhnung und Wiedergutmachung mit den Nachkommen der Urbevölkerung schwer. Das politische Washington hüllt sich nach wie vor in Schweigen. Alle Augen sind derzeit auf Deb Haaland gerichtet, die erste Innenministerin des Landes mit indigenen Wurzeln. Sie hat zu erkennen gegeben, dass Vergangenheitsbewältigung mit Blick auf das Schicksal der Urbevölkerung nicht dort stehen bleiben kann, wo sie zur Zeit ist.

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