Wir erinnern an den Anschlag in Wien am Allerseelen-Tag vor einem Jahr.
Der 2. November 2020 war ein Montag, ein ungewöhnlich warmer Herbsttag. Wer dieser Tage durch die Innenstadt spaziert, wird auch durch das Wetter, das dieses Jahr ähnlich mild und sonnig ist, an den schrecklichen Anschlag an diesem Tag erinnert. Und an die vier großen und die vielen kleinen Lichtermeere, die sich rasch an jenen Orten rund um Ruprechtskirche, Desider-Friedmann-Platz und Seitenstettengasse gebildet hatten, an denen der Attentäter K. F. vier Menschen erschossen hat. Es war ein belebter Abend, der letzte vor dem Beginn des zweiten landesweiten Lockdowns. Viele Menschen haben den Anschlag aus nächster Nähe erlebt oder trotz einer gewissen Distanz die Schockwellen ihrer Umgebung gespürt.
Für die Titelgeschichte haben Köksal Baltaci, Dietmar Neuwirth, Thomas Kramar und Teresa Wirth sieben Menschen getroffen, die sich an den Abend des 2. November 2020 erinnern und erzählen, wie sich ihr Leben seither verändert hat. Von der Militärpolizistin zum Notfallsanitäter, vom Staatsoperndirektor bis zur jungen Lokalbesucherin. Ein Gefühl, das sich durchzieht: Trotz des Schreckens dieser Nacht berichten fast alle von einem Gefühl der Solidarität und des Zusammenhalts.
Auch wenn es ein harter thematischer Bruch ist, ein kurzer Hinweis in ganz anderer Sache: Am kommenden Wochenende, von 5. bis 7. November, lädt „Die Presse“ zur ersten „Presse SCHAU“ in der Wiener Marx Halle. Bei der Publikumsmesse werden Aussteller aus den Bereichen Design, Handwerk und Schmuck ihre Arbeiten zeigen. Die Redaktion hat mit dieser Messe und der Auswahl der Designer nichts zu tun, aber die Aussteller haben eines mit uns gemeinsam: Ihre Arbeit steht für Qualität und sie arbeiten aus Leidenschaft. Das gilt für uns auch. Wir würden uns freuen, wenn Sie ab 5. November in der Marx Halle vorbeischauen. Mehr dazu und Tickets unter www.schau.diepresse.at
www.diepresse.com/ausderredaktion
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.10.2021)